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08.06.2021 Aus der Praxis, münster.land.leben

Gemeinsam Gesund Leben in Billerbeck

Gesundheitskompetenz vermitteln: Das ist ein großes gesellschaftliches Thema, auch in ländlichen Region. Das Vorhaben münster.land.leben nimmt sich diesem Thema an.

Quelle: Healthy Lifestyle Community
Quelle: Healthy Lifestyle Community | Quelle: Healthy Lifestyle Community

Die Herausforderung

Erkrankungen des Herz-Kreislauf oder Diabetes vermindern die Lebensqualität der Betroffenen und sind mit hohen volkswirtschaftlichen Kosten verbunden. Dabei stehen sie häufig in Verbindung mit einem ungesunden Lebensstil. Wie kann die Gesundheitskompetenz der Menschen erhöht werden, um dies zu verhindern? An der Antwort auf diese Frage versucht sich das Vorhaben münster.land.leben.

Die Lösung

Community-basierte Lebensstilinterventionsprogramme sind eine gute Möglichkeit der Umsetzung von Prävention, Gesundheitsförderung und der Vermittlung von Gesundheitskompetenz. Ein solches Programm wendet münster.land.leben in einer Kommune an.

Die Umsetzung

Das Teilprojekt „Healthy Lifestyle Community" führte in einer Kommune im Münsterland (Kreis Coesfeld, ca. 11.500 Einwohnerinnen und Einwohner) bisher zweimal das ganzheitliche, community-basierte Lebensstilinterventionsprogramm „Gemeinsam Gesund – Leben in Billerbeck“ durch. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FH Münster entwickelten das Programm gemeinsam mit kommunalen Akteurinnen und Akteuren. Es ist auf die folgenden vier Lebensbereiche ausgerichtet: pflanzenbasierte Ernährung, Bewegung, Stressmanagement und Gemeinschaft (soziale Unterstützung).

Während der initialen 10-wöchigen Intensivphase finden zweimal wöchentlich zweistündige Seminareinheiten (insgesamt 15) statt, in denen es insbesondere um die Wissensvermittlung geht. Die Themen sind dabei unter anderem der Zusammenhang von Zivilisationserkrankungen und Lebensstil, Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung, Einfluss von Stress auf den Körper, Vorteile von ausreichend Bewegung im Alltag und Stärkung der eigenen Ressourcen. Neben den Seminaren werden Workshops (z. B. Kochkurse und Einkaufstouren) durchgeführt, in denen die Teilnehmenden die Möglichkeit bekommen, das Gelernte umzusetzen. Zudem gibt es vor Beginn und nach Ende der Intensivphase ein individuelles Coaching für jeden Teilnehmenden, in dem Ziele festgelegt werden.

Nach Abschluss der intensiven Phase werden Teilnehmende, die ab diesem Zeitpunkt als „Alumni“ bezeichnet werden, über einen Zeitraum von ca. 22 Monaten durch monatliche Auffrischungs-, Vertiefungs- und Vernetzungstreffen begleitet und so nachhaltig bei ihrer Verhaltensveränderung unterstützt. Zudem wird durch diese langfristige Begleitung nachhaltig die regionale Verankerung sichergestellt. Durch dieses Vorgehen konnten bspw. Angebote wie z. B. Lauftreffs und ein Stammtisch etabliert werden.

Das Fazit

  • Langfristige Begleitung, Vertiefung der Inhalte und Motivation durch monatliche Folgetreffen (Alumni-Treffen) von Teilnehmenden gewünscht
  • Feedback der Teilnehmenden: In Gemeinschaft fällt die Umsetzung neuer Verhaltensweisen und eines gesunden Lebensstils leichter!
  • Austausch und gegenseitige Unterstützung als „zentraler Baustein“ für die nachhaltige und langfristige Etablierung neuer Gewohnheiten