Newsletter-Archiv

2023

29 Gesamtvorhaben - so viele widmen sich in der zweiten Runde der Bund-Länder-Förderiniative "Innovative Hochschule" der Aufgabe, den Transfer in ihrer Region voranzubringen. Im Januar sind die Projekte an den Start gegangen, im März nutzten sie die Auftaktveranstaltung der zweiten Runde im Mannheimer Barockschloss, um ihre Ideen vorzustellen und Kontakte sowohl zu Erst- als auch zu Zweitrundengeförderten zu knüpfen. In diesem Newsletter haben auch Sie die Möglichkeit, die Innovativen Hochschulen kennenzulernen. Nutzen Sie zudem die Gelegenheit und schauen Sie noch einmal zurück auf die vielen Erfolge der ersten Runde. In der nächsten Ausgabe des Newsletters, der im August auch wieder im altbekannten Format erscheint, erhalten Sie dann die ersten News aus den Projekten der zweiten Runde. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!

Die Hochschulen der zweiten Runde stellen sich vor

Mit welchen gesellschaftlichen Herausforderungen setzen Sie sich auseinander? Welche zentralen Ziele verfolgen Sie? Welche Maßnahmen zur Umsetzung dieser Ziele sind geplant? Wie agiert ihr Vorhaben in der Region? Diese Fragen haben wir den 29 in der zweiten IHS-Runde geförderten Gesamtvorhaben gestellt. Ihre Antworten finden Sie hier.

Nachlese

Auftaktveranstaltung der zweiten IHS-Runde im Mannheimer Schloss

„Transfer gemeinsam leben!“ – unter diesem Motto stand die Auftaktveranstaltung der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ zur zweiten Förderrunde am 21. März 2023 im Mannheimer Schloss. Zum ersten Mal trafen sich hier die 55 Innovativen Hochschulen der zweiten Runde. Ihr gemeinsames Ziel: Vernetzen, Austauschen, Inspirieren lassen. Mit Partnern aus Wirtschaft, Politik und Kultur in der Region. Mit Bürgerinnen und Bürgern. Mit den anderen Innovativen Hochschulen. So bot das Programm neben einer Keynote zur Evaluation der ersten Förderrunde, einem Erfahrungsaustausch mit Erstrundengeförderten und den Posterpräsentationen der Hochschulen der zweiten Runde vor allem viel Raum zum Netzwerken. Fotos der Veranstaltung finden Sie hier

Gut zu wissen

Rückblick auf die erste Runde


Ende Dezember 2022 endete die Förderung der Projekte der ersten Förderrunde. Viele „Innovative Hochschulen“ haben in den vergangenen Wochen auf fünf Jahre Förderung zurückgeschaut - aber  auch den Blick nach vorne gewagt: In Broschüren, Artikeln, Blogposts, Bildern und Videos. Eine Auswahl finden Sie hier. Im nächsten Newsletter erwartet Sie zudem die digitale Abschlussbroschüre der ersten Runde "Innovative Hochschule"


Campus To World

hsa_transfer

HiRegion

IHJO!

Inno Up

InnoSÜD

Innovation Hub 13

LEONARDO

s_inn

TRIO

Transfer Together

WITI

2022

Während die zweite Förderrunde der „Innovativen Hochschule“ auf den Startschuss wartet, geben die Projekte der ersten Förderrunde in diesem letzten Newsletter des Jahres Einblicke in das, was sie in den vergangenen 5 Jahren erreicht haben. In der Rubrik Einen Schritt voraus erfahren Sie, wie Künstliche Intelligenz gegen Rückenschmerzen hilft. Bei der Nachlese erhalten Sie neue Ideen für die Küche  – etwa für bunte Wraps mit Mehlwürmern. Unter der Lupe erzählt, wie Wissenschaft in Showrooms erlebbar gemacht werden kann. Im Gespräch erklärt Prof. Dr.-Ing. Nicole Saenger, Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Darmstadt, wie Veränderungsprozesse in der Region gelingen können.

Einen Schritt voraus 

LEONARDO-Zentrum: Across disciplines – Seminar zu interdisziplinärer Zusammenarbeit

Technische, künstlerische und soziale Aspekte zusammendenken und die Zusammenarbeit von interdisziplinären Teams steuern. Wer, wenn nicht das LEONARDO-Zentrum für Kreativität und Innovation sollte ein attraktives Seminarangebot zur Zusammenarbeit von heterogenen Gruppen machen können? Das Verbundprojekt der Technischen Hochschule Nürnberg, der Hochschule für Musik Nürnberg sowie der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bietet im Dezember 2022, März und Mai 2023 dazu 1,5-tägige Seminare an. Basis für die Seminare ist das „How-to-Manual“, ein 140-seitiger Leitfaden, in dem LEONARDO die erfolgreichsten interaktiven Methoden und praktischen Arbeitstechniken aus wissenschaftlich ausgewerteten Workshops, Veranstaltungen und Evaluationsgesprächen seit 2018 zusammengetragen hat.

OD Pfalz: KI-Hilfe bei Rückenschmerzen

Zu wenig oder eine zu einseitige Bewegung, zu viel Arbeit am Schreibtisch. Die Folge: Rückenprobleme. An einem Verfahren, mit dem sich Fehlstellungen und -belastungen des Rückens effizienter beobachten lassen, arbeitet ein Forscherteam der TU Kaiserslautern (TUK) und der Universitätsmedizin in Mainz mit mehreren Unternehmen aus der Region. Zum Einsatz kommen Verfahren der Künstlichen Intelligenz, die helfen, die Wirbelsäule individuell zu analysieren. Die Offene Digitalisierungsallianz Pfalz unterstützt das Forscherteam dabei, die Erkenntnisse in die Praxis zu überführen.

Innovation Hub 13: Abschluss der Citizen Science-Projekte

Das partizipative Citizen Science-Projekt „Erklär uns deine Stadt! Luckenwalde: Eine Stadterkundung“ hat zum Abschluss der fünfjährigen Laufzeit einen digitalen und gedruckten Stadtplan von Luckenwalde mit Fotos, Hörstücken, Videos und zahlreichen Links veröffentlicht. Dort kann man beispielsweise erfahren, wie die mexikanische Zypresse in den Stadtpark gekommen ist und dass in Luckenwalde der Pappteller erfunden wurde. Als Hörbeitrag ist unter anderem die spannende Sage des gescheiterten Turmdiebstahls enthalten.

TH Ingolstadt, IH Jade-Oldenburg, Innovation Hub 13: Innovationen fürs Ohr

Drei Innovative Hochschulen und drei Ideen, die ins Ohr gehen. Die Technische Hochschule Ingolstadt fragt in ihrem neuen Podcast „Talente, Herz und Innovationen“ alles, was bewegt: Wie klug ist eine KI? Wie gelingt die Energiewende in unserer Region? Und wer forscht eigentlich zu all diesen Themen? Hier geht es nicht nur um aktuelle Forschungsschwerpunkte, sondern um die Menschen hinter der Forschung, ganz persönlich und hochmotiviert. 6,5 Stunden voller Transfer-Chancen: Das vermittelt „InnoTalk – Transfer im Dialog des Innovation Hub 13“. Auf seinem Youtube-Kanal sowie seiner Webseite stellt das Vorhaben über sechs Stunden Audiomaterial rund um Potenziale und Anwendungsmöglichkeiten von Transferinstrumenten zur Verfügung. Diese übersichtliche und kompakte Sammlung ermöglicht es, die innerhalb des Transfervorhabens Innovation Hub 13 entwickelten Instrumente für den Wissens- und Technologietransfer noch einmal Revue passieren zu lassen oder bereits stattgefundene Veranstaltungen nachzuvollziehen.Mit dem Hörsinn selbst befasst sich dagegen die Innovative Hochschule Jade-Oldenburg, die zusammen mit Hörforscherinnen und -forschern ein All-inclusive-Experimentierpaket für Lehrkräfte und ihre Schulklassen entwickelt hat. Das so genannte SOUNDLAB richtet sich an Jugendliche der Jahrgangsstufen 7 bis 10 von Oberschulen, Gesamtschulen und Gymnasien. Es enthält kreative und multimediale Unterrichtsmaterialien zu den vier Themenfeldern Schall, Aufbau des Ohres, Hörverarbeitung im Gehirn und Hörschädigungen, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppenarbeit beschäftigen.

Im Gespräch

Diesmal: Prof. Dr.-Ing. Nicole Saenger, Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Darmstadt

Aktuell bewegt meine „Innovative Hochschule“ und mich am meisten…

die Weiterführung der „Innovations- und Transformationsplattform für Nachhaltige Entwicklung (itp:ne)“ über den Förderzeitraum hinaus. Hierzu arbeiten wir mit Hochdruck an Anträgen für Fördermöglichkeiten, um die bereits gut laufenden Projekte fortzuführen.

Wer zu Innovationen in meiner Region beitragen will, der muss ganz konkret…

auch disziplinenübergreifend arbeiten und mit Menschen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam neue Lösungen konzipieren und erproben. So gelingen Veränderungsprozesse für die Region und darüber hinaus.

Mit Blick auf andere „Innovativen Hochschulen“ beeindruckt mich am meisten…

wie viele tolle neue Transferformate, Netzwerke und Kooperationen mit Hilfe der Förderung aber auch durch die Motivation der Beteiligten in kurzer Zeit entstanden sind und weiterhin wirken werden.

Zudem denke ich besonders an...

unsere besondere Verantwortung, sich gesellschaftlichen Herausforderungen auf diese Weise zu stellen.

Sollte ich meine „Innovative Hochschule“ mit einer kreativen Wortneuschöpfung beschreiben, dann wäre dies…

Innovations- und Transformationsplattform

Integration Experts für Nachhaltige Entwicklung

Facilitator Nachhaltige Entwicklung

Wenn ich eine Zeitmaschine hätte…

würde ich mir anschauen, wie die Hochschule Darmstadt im Jahr 2035 in zahlreichen Projekten erfolgreich auf der itp:ne arbeitet und innovativ in die Region wirkt.

Unter der Lupe

Innovation Hub 13: Mit Showrooms Innovation erlebbar machen

Ein Photobioreaktor, ein Ultraschallsensor, aber auch ein Windrad aus Legosteinen: Das sind nur einige der Exponate, die die Science Gallery der BTU Cottbus-Senftenberg ausstellt und erklärt. Die Science Gallery ist eine Antwort des Vorhabens Innovation Hub 13 auf eine Frage, die sich alle Innovativen Hochschulen stellen: Wie können Erkenntnisse aus den Hochschulen zu den Bürgerinnen und Bürgern gelangen?

Nach einer zweijährigen Konzeptionierungs-, Planungs- und Umsetzungsphase wurde die Science Gallery am 18. Oktober 2021 feierlich eröffnet. „Besucherinnen und Besucher der Science Gallery lernen unter anderem den Nutzen und die Funktionsweise eines Photobioreaktors kennen, erleben die Zukunft der Elektromobilität in Form einer bunten Lego-Welt, können mit ‚Geoflow‘ ein Exponat bestaunen, das für Experimente zu Bewegungen im tiefsten Erdinneren auf der Internationalen Raumstation ISS mitflog", erklärt André Röhrig, der als Transferscout des Innovation Hub 13 mit der Koordination Science Gallery betraut ist.

Die vor Ort ausgestellten Prototypen und Exponate zeigen Technologien der Zukunft. Jedes Exponat, ob in der Vitrine oder virtuell, stellt einen Meilenstein in der Forschung der BTU Cottbus-Senftenberg dar. Bei virtuellen 360°-Rundgängen können die Besucherinnen und Besucher der Science Gallery zudem direkt in Labore, Werkstätten und wissenschaftliche Einrichtungen hineinschauen.

ScienceBox an der TH Wildau

Eine ähnliche Idee setzte der Innovation Hub 13 auch an der TH Wildau um. Hier errichtete das Vorhaben zentral auf dem Campus einen ScienceBox genannten Showroom. In dieser ScienceBox haben seit März 2022 ausgewählte Forschungs- und Arbeitsgruppen auf 27 Quadratmetern die Möglichkeit, ihre Projekte und Themen auf innovative Art darzustellen: interaktiv, verständlich, greifbar.

Neben den haptischen Exponaten, die jeweils „zum Anfassen“ konzipiert sind, werden zusätzliche Informationen zum Forschungsgegenstand zielgruppengerecht und wissenschaftskommunikativ aufgearbeitet und digital und interaktiv präsentiert. Durch zwei drehbare Wände und mobile Ausstellungssäulen ist der Raum flexibel gestaltbar. So kann die ScienceBox mit ein paar Handgriffen von einem Ausstellungsort in einen Begegnungsort umgewandelt werden, um Akteurinnen und Akteure zu vernetzen, Kontakte zu knüpfen und sich vielfältig zu informieren.

Nachlese

InnoSÜD: Vom Feind zum Freund – Viren in der Medizin

Jeder Organismus beherbergt viele verschiedene Viren. Sogar das menschliche Erbgut besteht zu rund acht Prozent aus Viren. Viren sind also nicht nur Krankheitsüberträger, viele können auch umgekehrt dafür eingesetzt werden, krankmachende Gene zu reparieren oder Krebszellen zu zerstören. Das könnte allein in Deutschland vier Millionen Menschen helfen, die an seltenen, durch Gendefekte verursachten Erkrankungen leiden. Virusbasierte Arzneimittel und Therapien müssen jedoch besonders sorgsam kommuniziert werden, um Betroffenen die Ängste zu nehmen und die besonderen Möglichkeiten aufzuzeigen. Das war ein Ergebnis des gesellschaftlichen Dialogs „Vom Feind zum Freund – Viren in der Medizin“ am 14. Juli 2022 im Ulmer Stadthaus. Rund 100 Teilnehmende aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sind der Einladung des Hochschulverbunds InnoSÜD und des BioPharma Cluster South Germany gefolgt und haben sich an dem Themenabend beteiligt.

Campus to World: Onlineausstellung „Future Food Insekten – Nachhaltigkeit schmeckt"

Gemüsebowl mit Heimchen oder bunte Wraps mit Mehlwürmern: Bei vielen Europäerinnen und Europäern löst die Vorstellung, Insekten zu essen, eher Ekel als Appetit aus. Die digitale Ausstellung „Future Food Insekten – Nachhaltigkeit schmeckt“ will nun mit Vorurteilen aufräumen und die Debatte über das Essen von Insekten in die breite Öffentlichkeit tragen. Mitarbeitende des Campus to World haben das neue Format mitentwickelt.

Saxony5: Wissenschaftskino auf dem Dorf

Was haben Karnevals-, Fußball- und Heimatvereine, Wissenschaft und Kino miteinander zu tun? Auf den ersten Blick vielleicht nichts, doch auf den zweiten Blick ist das mit Saxony5 und einem lebendigen Transferverständnis verbunden. Denn, wenn ein lokaler Verein in seinen Räumlichkeiten einen selbstgewählten Kinofilm präsentiert, über den hinterher gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Forscherinnen und Forschern sinniert wird, dann lebt die Begegnungs- und Diskussionskultur neu auf. Saxony5 sucht im Teilvorhaben „Marktplatz der Ideen“ stets nach neuen Formen der Wissenschaftskommunikation, welche die Bürgerinnen und Bürger in ihrem unmittelbaren Alltag erreicht. Mit der Veranstaltungsreihe „Wissenschaftskino auf dem Dorf“ hat die Hochschule Zittau-Görlitz in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Dreiländereck lokale Vereine in der Oberlausitz dazu aufgerufen, ihre Vorschläge für ein Wissenschaftskino einzureichen. Aus 13 wurden schließlich drei Ideen ausgewählt, die zusammen mit der Hochschule umgesetzt wurden. 

HFT Stuttgart: M4_LAB_FINISSAGE – 100 Fragen zur Stadt der Zukunft

Zum Abschluss seiner fünfjährigen Förderung hat das Transferprojekt an der Hochschule für Technik Stuttgart am 23. Oktober 2022 ein besonderes Abschiedsformat Format angeboten – die M4_LAB_Finissage. Vier Vorträge und eine multimediale Ausstellung tauchten in die Zukunft der Stadt ein und gaben neue Impulse. Wie können wir Städte zukunftsfähig machen? Wieviel Raum braucht der Mensch und wie sieht eine gelungene Stadtplanung für den Menschen aus? Das M4_LAB nahm die Teilnehmenden mit auf eine Reise in die Stadt der Zukunft und suchte mit ihnen nach Antworten auf diese brennenden Fragen. 

Gut zu wissen

Auftaktveranstaltung der zweiten Förderrunde

Kennenlernen, Austauschen, Vernetzten: Das sind die Ziele der Auftaktveranstaltung der zweiten Förderrunde der Innovativen Hochschule. Die IHS-Veranstaltung findet am 21. März 2023 in Mannheim statt. Merken Sie sich den Termin gerne schon einmal vor. Weitere Informationen zu Inhalt und Ablauf der Veranstaltung erhalten Sie in Kürze unter anderem auf dem Fachportal www.innovative-hochschule.de

Bereits zum zehnten Mal erscheint in diesem August der Newsletter der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“. Und während sich die erste Runde langsam ihrem Ende zuneigt, stehen die ausgewählten Projekte der zweiten Runde schon in den Startlöchern.
Was die Innovative Hochschule ausmacht, zeigt sie auch wieder in diesem Newsletter: In der Rubrik Einen Schritt voraus lesen Sie, warum die Hochschulperle des Monats Juni an eine Innovative Hochschule geht. Im Gespräch erklärt Prof. Dr. Jörg Bagdahn, Präsident der Hochschule Anhalt, wie Innovationen in der Region gelingen können. In der Rubrik Unter der Lupe erfahren Sie, was man alles aus einer alten Kühlhalle machen kann – und in der Nachlese geht es unter anderem um Roboter, die bald bei der Care-Arbeit unterstützen sollen. Wir wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre.

Einen Schritt voraus

M4_Lab - Hochschulperle des Monats Juni geht nach Stuttgart

Die Hochschulperle des Monats Juni zum Thema "Zukunftsorientierte Lernräume" geht an die Hochschule für Technik Stuttgart (HFT Stuttgart): Dort sägten, hämmerten und schraubten Studierende aus dem zweiten und vierten Semester drei Wochen lang im Hof der Hochschule. Gemeinsam bauten sie eine Art Tiny House, das auf einem Anhänger steht, und schufen so einen kreativen Raum, der mobil und vielfältig genutzt werden kann.

Mit dem HFTMobil soll innovative Lehre und Forschung auch räumlich erlebbar werden. Fast 18 Monate hat das Team von der ersten Idee bis zur Umsetzung gebraucht. Über 3D-Visualisierungen wurden verschiedene Entwürfe entwickelt und verworfen, bis sich das gesamte Team auf ein Konzept geeinigt hat: Die "Black Beauty" ist eine Holzkonstruktion, ausgestattet mit schwarz gebeizten Platten und glänzenden Muffen. Die Gewindeeinsätze aus Messing ermöglichen, dass Möbel modular befestigt werden können. Regale, Schränke oder auch ein Waschbecken könnten dort schnell und unkompliziert ein- und wieder ausgehängt werden. So kann jeder Nutzende den Raum einrichten, wie er gebraucht wird.

Studierende, Mitarbeitende oder Forschende können mit dem HFTMobil zu Messen fahren oder zu Festivals und anderen öffentlichen Veranstaltungen, um ihre Arbeiten zu präsentieren. Das HFTMobil ist heute ein Showroom, morgen eine mobile Vitrine, ein Mini-Kino oder ein Lern- und Begegnungsraum, aber vor allem auch ein Ort, um sich mit Bürgerinnen und Bürgern, mit Kommunen oder Unternehmen auszutauschen und zu vernetzen.

"Das Konzept des HFTMobil der Hochschule für Technik Stuttgart zeigt beispielhaft, wie der Bau eines Lernraums selbst zum Lernort werden kann", so die Jury des Stifterverbandes zu ihrer Entscheidung, die Hochschulperle des Monats Juni nach Stuttgart zu vergeben. "Hervorzuheben ist auch, dass Studierende aktiv an der Lernraumgestaltung und deren Umsetzung beteiligt waren. Neben dem physischen und digitalem Lehr- und Lernraum, wurde mit dem HFTMobil ein dritter Raum geschaffen – ein mobiler Raum, der kreativ für die Hochschullehre genutzt werden kann, flexibel einsetzbar und vielseitig bespielbar ist von und für alle Zielgruppen der Hochschule."

Zum ersten Mal kam das HFTMobil zu Beginn des vergangenen Wintersemesters Ende Oktober 2021 zum Einsatz. Der mobile Kreativraum stand vor der Stuttgarter Liederhalle, wo die Designmesse "Blickfang" stattfand. Studierende der HFT Stuttgart stellten dort ihre Arbeiten aus, einzelne Möbelstücke und Modelle. Im Juni 2022 wurde es als Ausstellungsraum für den Wissenschaftstag der HFT Stuttgart genutzt. Hier wurde mittels Video-Installation gezeigt, wie die Energiewende in einer Kommune unter HFT-Beteiligung und in enger Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern mit Forschenden realisiert wird.

Mensch in Bewegung - Innovationsfonds der KU schlägt Brücken zwischen Wissenschaft und Gesellschaft

Forschende und Praxispartner aus der Region für gesellschaftlich relevante Fragestellungen zusammenbringen und konkrete Verbesserungen für die Menschen in der Region anstoßen – dieses Ziel verfolgt die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) seit zwei Jahren mit einem Innovationsfonds. Damit konnten – finanziert aus Mitteln des Projektes „Mensch in Bewegung“ – bislang zehn Projekte auf den Weg gebracht werden, die ein breites Themenspektrum abbilden. Dieses reicht von Bildung über Nachhaltigkeit und Gesundheitsförderung bis hin zur Unterstützung von Kriseninterventionsteams „Wir verstehen Wissenschaft nicht hermetisch, sondern als einen Bereich, den viele Akteurinnen und Akteure mitgestalten. Mit dem Innovationsfonds konnten wir ein Strukturelement etablieren, das dem Anliegen von ,Mensch in Bewegung‘ entspricht und eine Kommunikation auf Augenhöhe ermöglicht“, betonte KU-Präsidentin Prof. Dr. Gabriele Gien bei einer Veranstaltung, bei der die Forschenden und ihren Kooperationspartner gemeinsam Einblick in ihre Vorhaben gaben. Die Projekte könnten, so Gien, als Katalysator für weitere Entwicklungen dienen.

OD Pfalz - Einladung zum Programmieren: Interessierte können Gartenroboter an der TU Kaiserslautern mitentwickeln

Ein Roboter, der eigenständig gärtnert: Forschende an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) haben einen programmierbaren FarmBot in Betrieb genommen. Die Lehrstühle Digital Farming Software Engineering: Dependability nutzen die Technologie, um Lösungen für die Landwirtschaft von morgen zu erforschen. Dabei handelt es sich um eine offene, frei verfügbare Roboter-Plattform. Das Neue im Vergleich zu anderen Technologien der digitalen Landwirtschaft: Auch die Software ist für alle offen einsehbar. Interessierte können sich ab jetzt über das Internet an der Entwicklung des autonomen Gärtners beteiligen.

Nucleus Jena – samarbeid: ein lernendes System für lernende Organisationen

Wie können wir unsere Zusammenarbeit im Team digitalisieren? Wo werden unsere Daten gespeichert? Und können wir uns so eine Software überhaupt leisten? Mit diesen Fragen sehen sich viele Unternehmen nicht erst seit der coronabedingten Homeofficepflicht konfrontiert. Dabei stehen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, die in Deutschland 87% der insgesamt 3,6 Millionen Unternehmen ausmachen, bei der Suche nach einer geeigneten Projektmanagementsoftware vor vielen Barrieren. Es fehlt nicht nur an Geld - Ohne ausgeprägtes IT-Wissen verzweifeln die meisten Teams an der Komplexität der aktuell auf dem Markt verfügbaren Lösungen.

Das im Rahmen des Innovative Hochschule Projekts „Nucleus Jena“ konstruierte Tool „samarbeid“ greift diese Probleme auf und entwickelt eine frei verfügbare Open Source Software, die sich direkt an kleine, digitalisierungswillige Unternehmen richtet. In enger Zusammenarbeit mit der fokussierten Zielgruppe und unter Einbezug technologischer und sozialer Innovationen entsteht ein flexibles und barrierearmes digitales Kollaborationswerkzeug speziell für Teams mit geringem IT-Know-How.

Innovation Hub 13 –  Die ScienceBox: Der Showroom der TH Wildau

Nachdem Mitte Oktober 2021 die Science Gallery an der BTU-Cottbus Senftenberg eröffnete, startete in diesem Jahr auch das Äquivalent an der TH Wildau durch: Die ScienceBox. Zentral gelegen auf dem Campus der Hochschule ist sie mit ihrer breiten Fensterfront das Schaufenster in Forschungs- und Transfertätigkeiten sowie Begegnungs- und Veranstaltungsort. Aktuell sind drei Exponate von Forschungsaktivitäten der Hochschule samt aufbereitetem und umfangreichem Informationsmaterial ausgestellt. Beim Hochschulinformationstag 2022 diente der Showroom bereits nicht nur als Bühne für die Eröffnung durch Präsidentin Prof. Dr. Ulrike Tippe, sondern auch als Präsentations- und Begegnungsort. So konnten Interessierte mit den Präsenzstellen Fürstenwalde und Finsterwalde ins Gespräch kommen, sich über die ausgestellten Exponate informieren und damit einen sehr praxisbezogenen Einblick in die Forschungstätigkeiten der Hochschule gewinnen. Dank der technologischen Ausstattung und flexiblen Raumaufteilung nutzten in den vergangenen Wochen bereits weitere Hochschulangehörige die ScienceBox für die Durchführung von Veranstaltungen und internen Meetings.

Saxony5 – Der neue Saxony5-Transferfilm ist online

Kühe und Schafe benötigen ausreichend frisches Futter, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Doch Dürreperioden, trockene Sommer und der Klimawandel führen zunehmend zu schlechten Erträgen. Bisher bauten die Landwirte meist Rotklee im Gemenge mit Welschem Weidelgras an. Doch diese Mischung führt bei Trockenheit zu mageren Ernten, da die Wurzeln schlichtweg zu kurz sind, um an genügend Wasser für ein kontinuierlich gutes Wachstum zu gelangen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der HTW Dresden im Bereich Ökologischer Landbau untersuchen im Co-Creation Lab Landwirtschaft und Biodiversität in Kooperation mit dem Biohof Barthel über drei Jahre die Eignung von Spitzwegerich als Futterpflanze. Denn der Spitzwegerich verfügt über sehr lange Wurzeln, die auch in Trockenzeiten bis an das Grundwasser gelangen und ein stetiges Wachstum ermöglichen. Zudem wirkt er sich positiv auf die Gesundheit der Tiere und den Nitrathaushalt im Boden aus.

Im Gespräch

Diesmal: Prof. Dr. Jörg Bagdahn, Präsident der Hochschule Anhalt 

Aktuell bewegt meine „Innovative Hochschule“ und mich am meisten…

die mit dem Ende des Projekts anstehenden Themen der Verstetigung mit der schwierigen Situation der Finanzierung von neuen FuE-Projekten. Ein Highlight ist aber der genehmigte Lebensmittel-Forschungsbau „InFonal“ im Bund-Länder-Programm.

Wer zu Innovationen in meiner Region beitragen will, der muss ganz konkret…

den Weg der kooperativen Forschung gehen, damit der Strukturwandel durch anwendungsbezogene Forschung mit regionalen KMUs gelingt. Aufgrund der positiven IHS-Erfahrungen haben wir u. a. diesen Weg in unserer FuE- und Transferstrategie verankert.

Mit Blick auf andere „Innovativen Hochschulen“ beeindruckt mich am meisten…

die Beiträge zum Transfer von Innovationen und der Vernetzung von Akteuren, die die IHS-Beteiligten in ihrer Region leisten, dies funktioniert nur durch regionale Verankerung.

Zudem denke ich besonders an...

die Wichtigkeit der Kooperationen, um aktuelle Bedarfe zu identifizieren

Sollte ich meine „Innovative Hochschule“ mit einer kreativen Wortneuschöpfung beschreiben, dann wäre dies… 

Transferhochschule-Anhalt: Mission Innovation

Vernetzungsort

Regionale Innovationsforen (RIFs)

Wenn ich eine Zeitmaschine hätte…

würde ich in die Zukunft blicken und nachhaltige Entwicklung in der Region Anhalt sehen, die durch unser Projekt „Innovative Hochschule“ initiiert wurden. 

Unter der Lupe

CREAPOLIS COBURG: Vom Regenschauer zum Konfetti-Regen – Die Alte Kühlhalle in Coburg ist eröffnet

Seit 2020 wird die Alte Kühlhalle am Gelände des ehemaligen Schlachthofs in Coburg renoviert, damit aus dem alten Gemäuer ein Zentrum für Kreativität, Austausch und Innovation entstehen kann. Der neue Mieter ist CREAPOLIS, die Innovations- und Vernetzungsplattform der Hochschule Coburg mitsamt eigenem Makerspace, durch den in den neuen Räumen viel Platz zum Machen und Tüfteln geschaffen wird. Geteilt wird die zweistöckige Halle mit dem digitalen Gründerzentrum Zukunft.Coburg.Digital. Wie schon zuvor in der Direktorenvilla, soll jetzt die Alte Kühlhalle durch die beiden Mieter in ihrer neuen Funktion als kreatives Zentrum wachsen. Durch die Folgeförderung der Innovativen Hochschule auf weitere fünf Jahre kann CREAPOLIS auf bestehenden Strukturen aufbauen und weiterentwickeln und Neues ausprobieren.

Im Juli stand dann die große Eröffnung der Kühlhalle an. Viele Besucherinnen und Besucher wurden einmal quer durch den Makerspace geführt. Einige kannten die öffentliche Werkstatt von CREAPOLIS bereits, andere standen staunend vor den unendlichen Möglichkeiten in Textillab, Laserlab, 3D-Lab und Co. Dazu konnte man sich an den Mitmachstationen direkt ausprobieren und Saatbomben mischen, Stifte lasern, Taschen besticken oder Kartenhalter biegen.

Zum offiziellen Eröffnungsteil am frühen Abend mit Pitches der geladenen Gäste platzte die Kühlhalle aus allen Nähten. Mit dabei waren unter anderem der oberfränkische Regierungsvizepräsident Dr. Thomas Engel, Oberbürgermeister der Stadt Coburg Dominik Sauerteig und Hochschulpräsident Prof. Dr. Stefan Gast. Nur je drei Minuten hatten die acht Rednerinnen und Redner auf der Bühne Zeit. Nach einer knackigen und unterhaltsamen Stunde ging es dann wieder ins Freie, nachdem der Regen auch endgültig nachgelassen hatte.

Mit dem großen Opening konnte CREAPOLIS noch einmal öffentlichkeitswirksam auf sein Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger der Region aufmerksam machen. Herzstück ist der Makerspace – ein Ort, an dem Gesellschaft, Hochschule und Unternehmen sich ungezwungen austauschen und kennen lernen können – ein Türöffner für alle Interessierten. Mit dem Umzug steht den CREAPOLIS Makern nun außerdem genügend Platz für ihre Selbstbau-Projekte zur Verfügung. So soll sich die Alte Kühlhalle zu einem kreativen Ort des Wissens, Lernens, gegenseitigen Helfens und der Innovation etablieren.

Nachlese

Innovation Hub 13 – innofab_ Ideenwettbewerb

Bereits zum dritten Mal waren mit dem innofab_ Ideenwettbewerb aktiv forschende Studierende, Mitarbeitende, Professorinnen und Professoren und Alumni der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU Cottbus-Senftenberg) und der Technischen Hochschule Wildau (TH Wildau) dazu aufgerufen, ihre forschungsbasierten Ideen, marktreifen Produkte oder Dienstleistungen einzureichen. Im Rahmen des 7. BTU-Transfertages im Juni 2022 stellten die fünf Finalistinnen und Finalisten ihre Ideen in fünfminütigen Pitches dem Publikum und der siebenköpfigen Jury vor. Es wurden Preise im Gesamtwert von 4.000 Euro vergeben.

Eine zwischenmenschliche Robotergefährtin, die in naher Zukunft die Care-Arbeit verbessern könnte, sicherte sich den ersten Platz. Auf den zweiten Platz wählte die Jury die Idee „KIDD – Künstliche Ossifikation für den 3D-Druck“. Den dritten Platz belegte das  „Moving Public Piano“.

Impact Rhein-Main – Transformation: Wie erneuerbare Energien unsere Stromnetze stärken

Wie können wir dezentral Energie gewinnen? Wie können wir unser Stromsystem so umbauen, dass wir eine größere Autonomie von Ländern erlangen, die fossile Energien liefern? Sowohl der Klimawandel als auch der Krieg in der Ukraine haben gezeigt, wie drängend ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien ist. Zugleich stellen diese aber auch eine Herausforderung für die Stabilität unserer Energieversorgung dar. Darum wurde am Dienstag, den 5. Juli 2022, im Rahmen der Reihe „DIALOG IM MUSEUM“ darüber diskutiert, inwiefern der zelluläre Ansatz ein Weg sein kann, unsere Stromnetze zu stärken. 

InnoSÜD: Wissenswertes zum Thema Heizen

Wie bleibt die Wohnung warm und die Erde kühl? – Beim Online-Vortrag auf MS Teams stellte Prof. Dr.-Ing. Roland Koenigsdorff von der Hochschule Biberach (HBC) Wissenswertes rund ums Thema Heizen vor. Wie können wir Heizen im Sinne des Klimaschutzes und der Energiewende? Der Vortrag gibt Einblicke welche regenerativen Wärmequellen zum Klimaschutz beitragen und welche individuellen Lösungen es für den „alleinstehenden“ Altbau gibt.

Campus to World: Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bei Wissenschaftsnacht und Forum Citizen Science

Vom 12. bis 13. Mai standen die 13. Bonner Wissenschaftsnacht und das Forum Citizen Science 2022 ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit und der Wissenschaftskommunikation. Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg war Gastgeberin des Forums Citizen Science "Global - Regional - Lokal: mit Bürgerwissenschaften für die UN-Nachhaltigkeitsziele". Die jährlich stattfindende Fachkonferenz von „Bürger schaffen Wissen“ diente dem Austausch und der Vernetzung der Citizen-Science-Community aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Ganz bürgernah ging es auch bei der 13. Bonner Wissenschaftsnacht zu. Hier wurde die Hochschule von Studierenden mit ihren H-BRS-Nachhaltigkeitsprojekten und durch das CitizenLab: Umweltlabor aus den H-BRS-Bürgerwissenschaften repräsentiert.

Gut zu wissen

55 Hochschulen zur Förderung in der zweiten Förderrunde der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ ausgewählt

Das unabhängige Auswahlgremium der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ hat in einem expertengeleiteten Wettbewerbsverfahren für die zweite Förderrunde der Bund-Länder-Initiative insgesamt 55 Hochschulen in 16 Einzel- und 13 Verbundvorhaben zur Förderung ausgewählt. Darunter sind 39 Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaft, drei Kunst- und Musikhochschulen sowie 13 Universitäten und Pädagogische Hochschulen.

Große IHS-Konferenz in der Grand Hall der Zeche Zollverein in Essen

Es war ein großer Erfolg: Unter dem Titel „Mission Possible – Wie der Austausch mit der Region gelingen kann“ trafen sich am 24. und 25. Mai 2022 alle geförderten Innovativen Hochschulen der ersten Förderrunde und viele weitere Transferakteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zur ersten IHS-Präsenz-Konferenz in der Grand Hall Zollverein in Essen. Etwa 250 Teilnehmende nahmen an zwei Tagen am abwechslungsreichen Programm aus Vorträgen, vielfältigen Sessions, Networking Menu und einem zum Veranstaltungsort passenden Rahmenprogramm teil. 

Während sich die erste Runde der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule“ ihrem Ende nähert, steht die zweite Runde schon in den Startlöchern: Aktuell läuft die Begutachtung und voraussichtlich im Frühsommer werden die Gewinner bekanntgeben. Doch auch in den letzten Monaten der ersten Runde zeigen die geförderten Hochschulen all das, was die Innovative Hochschule ausmacht: spannende Transferprojekte, innovative Ideen, interessante Veranstaltungen. Eine Auswahl der News aus den Innovativen Hochschulen finden Sie in diesem Newsletter. In der Nachlese erfahren Sie, wie eine Drohne zur Rettung von Menschen auf dem Mittelmeer beitragen kann. Einen Schritt voraus beschäftigt sich mit neuen Lösungen für Müll und Fahrrädern, während sich bei Unter der Lupe alles um ein Innovationslabor für die öffentliche Verwaltung dreht. Im Gespräch erzählt Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann, Rektorin Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, was ihre Hochschule zur Versorgung von Geflüchteten aus der Ukraine beitragen kann. Der Newsletter schließt dann mit Hinweisen zur IHS-Konferenz am 24. und 25. Mai 2022.

Einen Schritt voraus

InnoHub13: Überholen Autos Radfahrende zu nah? Abstandsmessungen für mehr Sicherheit

Studien zeigen, dass das Fahrrad aufgrund von Angst vor Unfällen oft zu Hause stehen bleibt. Eine der Hauptsorgen vieler Bürgerinnen und Bürger: der zu geringe Abstand, den Autos beim Überholen lassen. Das Projekt InnoHub13 möchte jetzt gemeinsam mit Brandenburgerinnen und Brandenburgern in einem Citizen-Science-Projekt herausfinden, welche Gründe es für diesen zu geringen Abstand geben könnte. Die Umsetzung des Projektes erfolgt in drei Schritten. Zunächst wird unter Anleitung in mehreren Workshops der OpenBikeSensor, der bei Überholvorgängen automatisch den Abstand nach links und rechts misst, aus Einzelkomponenten zusammengebaut und getestet. Im zweiten Teil sind die Teilnehmenden aufgefordert, regelmäßig den OpenBikeSensor bei Fahrradfahrten zu nutzen. Abschließend werden die Daten ausgewertet.

GrinSH: Schülerinnen und Schüler schaffen Innovationen im Umgang mit Abfall in unserer Gesellschaft

„Gestalte den Umgang mit Müll neu in einer Gesellschaft, in der jede Minute eine Lastwagenladung Müll in der Natur landet“ – dies war die Design-Challenge, mit der sich der 11. Jahrgang eines Gymnasiums eine Woche lang an der Innovativen Hochschule Flensburg auseinandersetzte. Ein Mülleimer, der den Müll selbstständig trennt. Eine Mehrwegzigarettenschachtel mit integriertem Aschenbecher. Eine App, die Nutzerinnen und Nutzer an ablaufende Lebensmittel erinnert und mit Rezeptvorschlägen versorgt. Das waren nur einige der Ideen, die Schülerinnen und Schüler zum zukünftigen Umgang mit Müll entwickelten. Aber auch die beste Idee bleibt nur eine Idee, wenn man sie Mitmenschen und potenziellen Partnern nicht begreifbar machen kann. Deshalb bauten die Schüler gleich erste Prototypen. Am Ende der Woche kürte eine Jury aus Fachleuten in den Bereichen Design, technische Produktentwicklung, Business sowie der lokalen Abfallwirtschaft dann die innovativsten Ideen.

ODPfalz: Frag doch die Crowd! Studierende befassen sich mit neuer Methode für die Ingenieurswissenschaften

Das Crowdfunding macht es vor: Es gibt ein Problem, aber statt im kleinen Kreis nach einer Lösung zu suchen, wird die Herausforderung offen an einen großen Kreis von Menschen gegeben. Auch beim sogenannten Crowd Engineering funktioniert das Prinzip. Wie die Methode im Ingenieurbereich produktiv zum Einsatz kommt, haben Studierende der TU Kaiserslautern (TUK) und der Hochschule Kaiserslautern (HS KL) im  Wintersemester 2021/2022 in Seminaren erprobt und so Plattformen für die Zusammenarbeit von Ingenieurinnen und Ingenieuren entwickelt.

Mit der Nutzung von Crowd Engineering können Unternehmen Probleme wie einen Fachkräftemangel vor Ort oder zu homogene Entwicklungsteams umgehen. Die Methode ermöglicht es, dass unabhängig von Standorten gearbeitet und der Einzugskreis der Mitwirkenden global geöffnet wird. „Das Crowd Engineering ist im Kommen. Immer mehr Firmen greifen darauf zurück“, erläutert Yannick Juresa vom Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung an der TUK, der die Seminare zusammen mit seinem Kollegen Daniel Kerpen vom Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik an der HS KL konzipiert hat.

münster.land.leben: Co-Creation Toolbook, ein Open-Access-Buch über die Kooperation zwischen Hochschule und Gesellschaft

Komplexe Probleme sind lösbar, wenn Wissenschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten. Welche Methoden dabei unterstützen, erläutern Dr. Kerstin Kurzhals, Katrin Uude, Choiwai Maggie Chak und Eva Sormani von der FH Münster in einem Handbuch, das frei im Netz heruntergeladen werden kann. Unter Leitung von Kurzhals haben Uude, Chak und Sormani zwölf Hemmnisse identifiziert und den jeweils relevanten Projektphasen – Projektdefinition, Co-Creation und (Re)Integration – zugeordnet. Darauf basierend und aus den Praxiserfahrungen aller „münster.land.leben“-Teilvorhaben entwickelten die Wissenschaftlerinnen einen Werkzeugkoffer mit Co-Creation-Methoden. Sie bedienten sich dabei aus den Bereichen agiler Managementmethoden, darunter Scrum, Design Thinking, Innovationsmanagement und Kreativitätsmanagement. „Damit möglichst viele Personen von unseren Ergebnissen profitieren, haben wir die Methoden in Form des praktischen Handbuchs zusammengetragen“, so Kurzhals. Außerdem erschienen ist eine Toolbox-Website, abrufbar unter fh.ms/toolbox, sowie das Whitepaper „gemeinsam.zukunft.gestalten. Die wesentlichen Stolpersteine in transdiziplinären Kooperationen kennen und vermeiden“.

Campus to World: Innovative digitale Plattformen fördern Austausch und Transfer

Für den Wissenstransfer nutzt das Projekt Campus to World zwei neue digitale Plattformen. Auf der Transferplattform „Innovation Mall“ finden Interessierte das gesamte Forschungsprofil der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) mit den jeweiligen Forschungsbereichen und den entsprechenden Forschungsfeldern. Die „Innovation Mall“ ist eine dynamische Plattform. Es werden regelmäßig Transferangebote rund um die Hochschulaktivitäten wie z. B. Forschen und Kooperieren, Rekrutieren oder Gründen aktualisiert und eine direkte Kontaktaufnahme bei allen Transferaktivitäten ermöglicht. Ein besonderes Feature sind die beiden ersten interaktiven Showrooms. Durch sie werden Visual Computing und Sicherheitsforschung an der Hochschule virtuell erlebbar. Die „H-BRS-InnoCom“ ist eine digitale Kommunikationsplattform für den internen und externen Austausch. Sie hat ihren Fokus auf Forschung und Transfer. Neben Posts zu aktuellen Themen und Terminen bietet sie die Möglichkeit zur Interaktion in virtuellen Arbeitsräumen und Projektgruppen. So können sich Mitarbeitende der Hochschule mit ihren externen Kooperationspartnern zentral über ein Medium informieren, austauschen sowie gemeinsam Dokumente bearbeiten.

Im Gespräch

Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann, Rektorin an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe.

Aktuell bewegt meine „Innovative Hochschule“ und mich am meisten…

welchen Beitrag wir als Transfernetzwerk soziale Innovation s_inn zur Bewältigung der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen leisten können, wie die sozialen Ungleichheiten, die in der Covid-19-Pandemie deutlich wurden, die Konsequenzen des Klimawandels und ganz aktuell die Versorgung der Geflüchteten aus der Ukraine.

Wer zu Innovationen in meiner Region beitragen will, der muss ganz konkret…

den laufenden Strukturwandel im Ruhrgebiet berücksichtigen. Technische Innovationen alleine reichen nicht aus, es braucht immer auch eine gesamtgesellschaftliche Perspektive. Insbesondere müssen auch soziale Problemlagen der Menschen berücksichtigt werden.

Mit Blick auf andere „Innovativen Hochschulen“ beeindruckt mich am meisten…

welche großartigen, zukunftsweisenden Projekte und Produkte in den Hochschulen mit technischen Fächern entwickelt werden.

Zudem denke ich besonders daran...

wie wir als Hochschule mit sozialen Fächern das „Soziale“ im Kontext des Wissenschafts- und Innovationssystems stark machen können.

Sollte ich meine „Innovative Hochschule“ mit einer kreativen Wortneuschöpfung beschreiben, dann wäre dies… 

Sozial-Innovations-Labor - wir haben zahlreiche, neue und kreative Formate zur Beförderung sozialer Innovationen entwickelt und getestet.

Transferkatalysator - unser Transfernetzwerk soziale Innovation bringt Akteure aus Hochschule und Gesellschaft zusammen und stellt die Unterstützung bereit, so dass bidirektionaler Transfer tatsächlich „passiert“. Digi-Event-Space - zu Beginn der Pandemie hat das s_inn-Team von jetzt auf gleich die Kompetenzen und Infrastruktur aufgebaut, um digitale Transferformate selbst durchführen und Kooperationspartnern anzubieten. 

Unter der Lupe

Das WITI-Innovationslabor – Zukunftsideen für die Verwaltung

Mit der Vision, die öffentliche Verwaltung für die Zukunft zu rüsten, ist das Projekt „Wissens- und Ideentransfer für Innovation in der Verwaltung (WITI)“ der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer 2018 als IHS-Vorhaben gestartet. Das seitdem aufgebaute erste wissenschaftlich verankerte Innovationslabor für die öffentliche Verwaltung in Deutschland ist sowohl physischer Ort als auch Netzwerk und Plattform. Es entwickelt innovative Verfahren, Strategien und Organisationsformen für Wissens- und Ideentransfer in Kooperation von Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.

Nicht erst die Covid-19-Pandemie zeigt, vor welchen Herausforderungen die öffentliche Verwaltung steht. Sie muss passende Antworten auf drängende Fragen wie die digitale Transformation finden. Gleichzeitig sind die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger und der Wirtschaft an die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung, an Transparenz, Flexibilität und ganzheitliches Vorgehen stark angestiegen.

Vor diesem Hintergrund steigt die Bedeutung von experimentellen Strukturen wie Innovationslaboren. Diese haben die Möglichkeit, neue Ideen und Innovationen in einem geschützten Raum zu testen. Eines dieser Innovationslabore ist das WITI-Labor. Als wissenschaftsbasiertes Innovationslabor unterscheidet es sich von zahlreichen anderen Innovationseinheiten des öffentlichen Sektors. Wissenschaftlich fundiert und mit auf die öffentliche Verwaltung abgestimmten Kreativmethoden werden die jeweiligen Verwaltungen begleitet.

Wie eine solche Begleitung aussehen kann, verdeutlichen die gemeinsam mit der Stadtverwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Speyer entwickelten Leitlinien für mitgestaltende Bürgerbeteiligung. In einem ca. zweijährigen Entwicklungsprozess wurden die Leitlinien erarbeitet. Das WITI-Projekt sorgt für den Einbezug wissenschaftlicher und fachlicher Expertise aus anderen Kommunen und spielt dabei eine wichtige Rolle als Mediatorin und Impulsgeberin.

Langfristiges Ziel des WITI-Labors ist vor allem die Unterstützung eines Kulturwandels in der öffentlichen Verwaltung. Hierfür braucht es innovative und kreative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Verwaltungen. Um ein solches „Mindset“ bereits in der Ausbildung zu fördern, bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WITI-Projekts nicht nur kontinuierlich entsprechende Lehrveranstaltungen an und entwickeln neue Formate für das Speyerer Curriculum, sondern laden die Studierenden auch regelmäßig zum „Meet & Treat“ ins WITI-Labor ein. Bei Kaffee und Snacks stehen die Ideen und Anregungen der Studierenden für eine innovative Verwaltung im Mittelpunkt.

Für die Sichtbarkeit und die Vernetzung von Innovatorinnen und Innovatoren des öffentlichen Sektors wurde der „Atlas der Innovation“ entwickelt, der bestehende und abgeschlossene Innovationseinheiten in Deutschland, Österreich und der Schweiz kartiert. Zugleich soll dieser zum Wissenstransfer beitragen. Auch bei der digitalen Vortragsreihe „Lunchbreak for Future: Nachhaltigkeit als Aufgabe der öffentlichen Verwaltung“ stehen die Vernetzung und der Wissenstransfer zwischen (Verwaltungs-)Wissenschaft und (Verwaltungs-)Praxis im Mittelpunkt – hier mit einer klaren themenspezifischen Fokussierung.

Das WITI-Labor vereint verschiedene Stärken wie wissenschaftliche Fundierung und Verwaltungsverständnis bei gleichzeitiger Anwendung von kooperativen Kreativmethoden mit einem interdisziplinären Team und ermöglicht so eine neue Art der Zusammenarbeit mit Verwaltung und Zivilgesellschaft.

Nachlese

SearchWing gewinnt den HSA_transfer | Award

Studierende und Lehrende der Hochschule Augsburg haben gemeinsam mit dem Kooperationspartner RESQSHIP e.V. eine Suchdrohne zur Rettung von Menschen auf dem Mittelmeer entwickelt. Für diese Drohne, die den Namen SearchWing trägt, wurde das Team jetzt mit dem HSA_transfer | Award für das Jahr 2021 ausgezeichnet.

Die Idee, eine Suchdrohne zur Rettung von Menschen auf dem Mittelmeer zu entwickeln, kam dem Augsburger Prof. Dr.-Ing. Friedrich Beckmann zum ersten Mal bei einem Kongress des Chaos Computer Clubs. „SearchWing ist ein Thema, das für Studierende und Kooperationspartner von zwei Seiten interessant ist“, sagt Beckmann. „Technisch ist es sehr anspruchsvoll, so etwas zu bauen. Die Anforderungen sind: Das Flugzeug muss autonom fliegen, Bilder aufnehmen und speichern, zudem muss es wasserdicht sein. Dazu sind jede Menge technische Fragen zu bearbeiten. Auf der anderen Seite ist SearchWing wie eine Art Vehikel, um über größere Fragestellungen nachzudenken, nämlich: Warum muss man denn überhaupt Schlauchboote auf dem Mittelmeer finden?“

Das Team führte bereits Tests auf Malta und in der Umgebung von Augsburg durch. Vor allem der Start und die Landung sind Herausforderungen, an denen Studierende, Lehrende und Praktiker gemeinsam arbeiten. „Unser größter Erfolg ist, dass wir tatsächlich was Brauchbares gebaut haben. Viel zu viele studentische Projekte enden in der Theorie. Unser Projekt unterscheidet sich eben dadurch, dass es tatsächlich Anwendung gefunden hat,“ sagt Anna Pfützner, Studentin der ersten Stunde im Team von SearchWing.

Der Saxony5 Science Slam 2021

Endlich in Präsenz konnte der „Saxony5 Science Slam 2021“ stattfinden. 53 Menschen verfolgten vor Ort an der Hochschule Mittweida, wie fünf Wissenschaftler versuchten, ihr wissenschaftliches Thema in zehn Minuten möglichst interessant und anschaulich darzustellen. Zudem nutzten 170 Interessierte den Live Stream, um von zu Hause aus zuzuschauen. Egal ob vor Ort oder über YouTube zugeschaltet – im Anschluss hatte das Publikum die Möglichkeit, über ein Online-Tool für ihren Favoriten zu stimmen. Bei den Slams ging es um vibrierende Fahrradlenker, saubere Abwasserkanäle und erwünschte Unkräuter – und am Ende setzten sich die Bienen durch: Prof. Röbbe Wünschiers von der Hochschule Mittweida gewann mit seinem Vortrag zur DNA-Sequenzierung von Bienen-Pollen den Science Slam.

Gut zu wissen

IHS-Konferenz am 24./25. Mai 2022 in Essen

Unter dem Titel „Mission Possible – Wie der Austausch mit der Region gelingen kann“ treffen sich am 24. und 25. Mai 2022 alle geförderten Innovativen Hochschulen der ersten Förderrunde aus der gleichnamigen Bund-Länder-Initiative. Darüber hinaus werden politische Vertreterinnen und Vertreter sowie vielfältige Transferakteure aus Bund und Land in der Grand Hall der Zeche Zollverein in Essen erwartet.

Nach mehrfachen coronabedingten Verschiebungen ist die IHS-Konferenz nun in Präsenz mit einer Mischung aus Vorträgen, vielfältigen Sessions, Transfer Slam, Networking Menu und spannendem Abendprogramm geplant. Die Anmeldung wird in Kürze freigeschaltet. 

2021

So langsam neigt sich die erste Runde der „Innovativen Hochschule“ ihrem Ende zu. Und die zweite steht schon in den Startlöchern: Bis zum 2. Dezember 2021 können Anträge eingereicht werden, die Auswahlentscheidung wird dann voraussichtlich im Frühsommer 2022 verkündet werden.

Die geförderten Hochschulen der ersten Runde haben auch in den vergangenen Monaten gezeigt, was die „Innovative Hochschule“ kann: Sie haben viele spannende Veranstaltungen durchgeführt, Ideen und Formate zum Voranbringen der Dritten Mission entwickelt und etabliert. Eine Auswahl dieser gelungenen Beispiele finden Sie in diesem achten Newsletter der IHS. In der Rubrik „Einen Schritt voraus“ lesen Sie, wie ein Genuss-Automat gesunde Ernährung schmackhaft machen kann.  In „Unter der Lupe“ stellt das Vorhaben ODPfalz den Innovationsbereich Bildung vor. „Im Gespräch“ erzählt Prof. Dr.-Ing. Ralf Thiele, Prorektor Forschung an der HTWK Leipzig, warum er mit einer Zeitmaschine gerne zweimal reisen würde – einmal in die Zukunft, einmal in die Vergangenheit. In der „Nachlese“ erfahren Sie, womit sich die BundesDekaneKonferenz Wirtschaftswissenschaften beschäftigte. Der Newsletter schließt dann mit wichtigen Hinweisen zur IHS-Konferenz 2022.

Einen Schritt voraus

„münster.land.leben“: Genuss-Automat macht gesunde Ernährung schmackhaft

Das Foyer des Rathauses Nordkirchen, der Nordeingang zum Designer-Outlet Ochtrup, die Wartezonen des Flughafens Münster-Osnabrück und das Erdgeschoss des Fachhochschulzentrums in der Corrensstraße in Münsters Westen – all diese Orte haben ab sofort etwas gemeinsam: Hier stehen die von der FH-Münster entwickelten Genuss-Automaten, die den Besucherinnen und Besuchern maßgeschneiderte Ernährungstipps anbieten. Das läuft so:  Tritt man vor das Gerät, stellt dieses automatisch verschiedene Fragen rund um die Themen Genuss und Ernährung. Jede Frage lässt sich berührungslos mit einer Handbewegung beantworten. Als Ergebnis gibt der Genuss-Automat dann persönliche Tipps, die sich auf das Genießen von Mahlzeiten und auf den Umgang mit Nahrungsmitteln beziehen.

Im Inneren des Genuss-Automaten verbirgt sich jede Menge Hightech. Herzstück ist ein sogenannter Smart Mirror. Dieser erkennt Silhouette und Bewegungen der davorstehenden Person, die somit den angezeigten Inhalt durch Gesten beeinflussen kann – und den Bildschirm dafür nicht berühren muss. Eine weitere Besonderheit: Neben den Bildschirm-Inhalten wird gleichzeitig das Spiegelbild der davorstehenden Person angezeigt. So ist es möglich, das Spiegelbild mit angezeigten Inhalten, zum Beispiel Ernährungstipps, in Beziehung zu setzen. Wer den Genuss-Automaten testet, kann auch einen persönlichen Code mitnehmen, mit dessen Hilfe auf einer Internetseite weitere persönliche Tipps erhältlich sind. So will das Projekt die Freude am Umgang mit guter Ernährung vermitteln.

„Innovation Hub 13“: Meilensteine der Wissenschaft erleben

Im Oktober 2021 hat Innovation Hub 13 seine Science Gallery im Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg eröffnet. Die Science Gallery präsentiert von nun an auf unterhaltsame und anschauliche Weise die technologischen Innovationen der BTU sowie weiteren Universitäten und Forschungseinrichtungen. Die ausgestellten Prototypen und Exponate zeigen vor allem Technologien der Zukunft, die jeweils einen Meilenstein in der Wissenschaft darstellen – so lernen Besucherinnen und Besucher unter anderem den Nutzen und die Funktionsweise eines Photobioreaktors kennen, erleben die Zukunft der Elektromobilität in Form einer bunten Lego-Welt und können mit ‚Geoflow‘ ein Exponat bestaunen, das für Experimente zu Bewegungen im tiefsten Erdinneren auf der Internationalen Raumstation ISS mitflog. Zudem gibt es die Möglichkeit, bei virtuellen 360°-Rundgängen direkt in Labore, Werkstätten und wissenschaftliche Einrichtungen hineinzuschauen. 

„TRIO“: Wenn Forschung von sich hören lässt

Wie gelingt die Energiewende? Wie klug ist künstliche Intelligenz? Wann übernehmen die autonomen Autos das Lenkrad? Und wer forscht eigentlich in Ostbayern zu all diesen Themen? Diesen und vielen weiteren Fragen will der neue Science-Podcast „nachgeforscht“ des Hochschulverbunds TRIO (Transfer und Innovation Ostbayern), an dem sechs ostbayerische Hochschulen und Universitäten beteiligt sind, auf den Grund gehen. Den Lead für den Podcast übernehmen dabei die Hochschule Landshut und die Universität Passau. Die Moderatorinnen Veronika Barnerßoi und Barbara Weinert berichten einmal im Monat über spannende Forschungsthemen aus den TRIO-Hochschulen, sprechen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Niederbayern und der Oberpfalz.

In der ersten Folge erfahren die Zuhörerinnen und Zuhörer beispielsweise, warum sie ihr Smartphone nicht in der Sonne liegen lassen sollten. Darüber hinaus sprechen die beiden Moderatorinnen über interessante Forschungsprojekte an den TRIO-Hochschulen und schildern, was es mit sogenannten Exoskeletten auf sich hat, warum ein Wasserstoff-Atlas bei der Energiewende helfen kann und wie sich die Strahlentherapie bei Krebsbehandlungen verbessern ließe. Alle Podcast-Folgen finden sich auf der TRIO-Webseite sowie auf vielen bekannten Streamingdiensten wie Spotify, Deezer, Amazon Music usw.

„Inno-UP“: Potsdam nimmt Initiative für eine Universitätsschule in städtischen Schulentwicklungsplan auf

Eine Universitätsschule für Potsdam kann Realität werden: Stadt, Land und Universität sollen dafür ein genehmigungsfähiges Konzept erarbeiten, heißt es im Schulentwicklungsplan, den die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung für die nächsten fünf Jahre verabschiedet hat. Die Besonderheit der Schule ist der integrierte Wissens- und Technologietransfer zwischen Universität und Schulpraxis mit dem Ziel, Innovationen und Qualität in der Bildung zu sichern. Dafür soll innerhalb der Schule eine „Transferwerkstatt“ verankert werden. Das Schulkonzept wird an der Universität im Bund-Länder-Projekt „Innovative Hochschule Potsdam“ von einem multiprofessionellen Team entwickelt. Die Gruppe aus Universitätsangehörigen, Lehrkräften und Studierenden arbeitet auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und möchte das Fundament für eine zukunftsfähige Schule mit Leuchtturmcharakter für ganz Brandenburg legen.

„InnoSÜD“: Anatomisches Lehrmodell gewinnt beim Finale der Deutschen 3D-Druck-Challenge

Eine Paketraupe, Topographiekarten, ein schwebender Mond als Nachtlicht oder ein Ordnungskonzept: 3D-Druck ist vielseitig. Das bewiesen die sieben Teams, die am 21. Oktober 2021 am Finale der Deutschen 3D-Druck-Challenge 2021 teilnahmen. Auf den ersten Platz schaffte es Team „Pelvisio“ mit einem 3D-gedruckten Lehrmodell eines weiblichen Beckens. Platz zwei ging an das Team „Tiger Toe“, das eine additiv gefertigte Kinderfußprothese gedruckt hatte.

Für die Deutsche 3D-Druck-Challenge hatte die Hochschule Neu-Ulm rund 50 Anmeldungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erhalten. Neben 3D-gedruckten Prototypen oder einem bereits ausgereiften Produkt mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch einen Businessplan einreichen. Zu gewinnen gab es – neben 3D-gedruckten Pokalen – Technik-Einkaufsgutscheine, technische Workshops mit Experten aus der 3D-Druck-Branche, ein Business- und Gründungs-Coaching mit einer Bank und Filamente (thermoplastische Kunststoffe, der „Rohstoff“ für den 3D-Druck). Das Gewinnerteam darf als Sonderpreis ein Video mit YouTuber Andreas Weiß drehen, das auf seinem rund 55.000-Abonnenten starken Channel AMPrO 3D veröffentlicht wird.

Im Gespräch

Diesmal: Prof. Dr.-Ing. Ralf Thiele, Prorektor für Forschung an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Aktuell bewegt meine „Innovative Hochschule“ und mich am meisten…

wie wir die vielen guten Transferideen auf die Straße bringen, wie wir die entstandenen Vernetzungen in unserem aus fünf sächsischen Hochschulen bestehenden Verbund untereinander, aber auch mit den regionalen KMU sowie unsere Transfererfahrungen nachhaltig und dauerhaft sichern können.

Wer zu Innovationen in meiner Region beitragen will, der muss ganz konkret…

die Bedürfnisse und die Akteure in der Region kennen und verstehen sowie schnell, anwendungsnah, kreativ und ehrlich forschen, arbeiten und transferieren – aber durchaus auch den Mut zu eigenen Gründungen haben.

Mit Blick auf andere „Innovativen Hochschulen“ beeindruckt mich am meisten…

die Kreativität und die Unterschiedlichkeit der Herangehensweisen – dies zeigt, dass Transfer sehr vielgestaltig ist, es für erfolgreichen Transfer sehr unterschiedliche Wege geben kann.

Zudem denke ich besonders an...

Hochschulverbünde in der IHS, da durch die Bündelung unterschiedlicher Ideen und Ansätze Transfer erfolgreicher werden kann.

Sollte ich meine „Innovative Hochschule“ mit einer kreativen Wortneuschöpfung beschreiben, dann wäre dies… 

Sachsenweiter Transferverbund – denn so ist es uns gelungen, das Potenzial aller 5 HAW in Sachsen für Wirtschaft und Gesellschaft verfügbar zu machen.

Wenn ich eine Zeitmaschine hätte…

würde ich auf den Anfang unseres Projektes zurückdrehen, um erstens mit dem Wissen und den Erfahrungen von heute noch einmal zu beginnen und zweitens anderen Gruppen und Ideen die Chance für tolle Erfahrungen bei einer Mitarbeit in der IHS zu ermöglichen. Und ich würde 10 Jahre vordrehen, weil dann schon heute sichtbar wäre, was wir alles mit der Förderung erreicht haben, wie wir viele Dinge verstetigen konnten. Ich würde alle Erfahrungen einsammeln und direkt für einen erfolgreichen Transfer anwenden wollen. 

Unter der Lupe

Digitale Bildung voranbringen Der Innovationsbereich Bildung von „ODPfalz“

Digitale Bildung ist ein Thema der Stunde. Die Corona-Pandemie hat für einen regelrechten Digitalisierungsschub gesorgt – und den enormen Aufholbedarf zu Tage gefördert. Die Offene Digitalisierungsallianz für die Pfalz (ODPfalz) ist ein Transfer-Vorhaben, das diesen Digitalisierungsbedarf mit einem seiner fünf Innovationsbereiche (IB), dem IB Bildung, frühzeitig erkannt und ganz konkret adressiert hat. Aus der Zusammenarbeit von Hochschule Kaiserslautern (HSKL) und Technischer Universität Kaiserslautern (TUK) mit Partnern wie dem Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz, der Stadt Kaiserslautern und anderen (hoch)schulischen Stellen und Projekten sind operative, strukturelle und konzeptionelle Maßnahmen entstanden, die allen zugutekommen.

Während der Corona-Pandemie, aber auch schon lange davor, sind die Angebote von ODPfalz zur Digitalisierung bei Lehrenden und Lernenden, bei Institutionen und in der Öffentlichkeit auf große Resonanz gestoßen. Ein Beispiel: Im November 2019 richtete ODPfalz mit der Veranstaltung „Bildung.Regional.Digital“ ein sehr erfolgreiches, anwendungsorientiertes Zukunftssymposium für Lehrkräfte aus, das Wochen im Voraus ausgebucht war. Hier standen unter anderem Workshops wie „Holo Lab: Physikexperimente mit der Holo Lens“, „Naturwissenschaftlicher Unterricht mit digitalen Arbeitsblättern“ oder „Von interaktiver Tafel bis zum Vorlesestift – Digitale Werkzeuge zur Unterrichtsgestaltung“ auf dem Programm. Deutlich wurde, dass es bei digitaler Bildung nicht nur um gute Internetverbindungen und um den Fernunterricht geht: Digitale Werkzeuge und Methoden können auch im Präsenzunterricht gewinnbringend eingesetzt werden. Darüber hinaus sind nachhaltige Lehr- und Lern-Konzepte sowie strukturelle Maßnahmen vonnöten, die beispielsweise mit dem Bildungsbüro der Stadt Kaiserslautern entwickelt werden.

Auf spezielle Bedarfe, die erst im Zuge der Corona-Pandemie entstanden sind, hat ODPfalz ebenso reagiert: Der IB Bildung bietet Schülerinnen und Schülern beispielsweise in Sprechstunden eine Beratung zur Tablet-Nutzung an. Mitarbeitende von ODPfalz haben Online-Kurse zur Erstellung von Erklärvideos und Podcasts angeboten, besuchen Schulen und unterstützen Lehrende und Lernende ganz konkret in der Anwendung digitaler Technologien und Methoden. Ein Beispiel dafür ist ein eigens erstelltes E-Book, welches das Thema Wasser aufgreift und zuvor in Form einer physischen Experimentierkiste für Grundschülerinnen und -schüler vorlag. Im Unterricht wurde dieses E-Book erprobt und angepasst.

Auch in anderen Kontexten spielt das Thema Bildung eine große Rolle – beispielsweise in Unternehmen. Ihr Bedarf an modernen digitalen Formaten steigt, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schulen und zu qualifizieren. Mithilfe von ODPfalz werden etwa Schulungsvideos zum Einsatz von Augmented und Virtual Realitiy am Beispiel von Anlagenplanung erarbeitet. Neben der Zusammenarbeit mit anderen Innovationsbereichen der ODPfalz, die etwa verstärkt KMU als Zielgruppe haben, runden Schülerferienprogramme, Lehrerfortbildungen und Workshops bei Bildungsmessen das Bildungsangebot von ODPfalz ab.

Nachlese

„IHJO!“: Das Open Source Forum Oldenburg Digitale Souveränität greifbar machen

Ob Microsoft, Google oder Facebook – in nahezu allen Bereichen unseres Lebens sind wir auf IT-Giganten angewiesen. Inwiefern kann Open Source Software dabei helfen, wieder mehr Kontrolle über die eigenen Daten zu erlangen? Zu diesem Thema fand am 14. Oktober 2021 das Open Source Forum Oldenburg mit über 150 Teilnehmenden aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung statt. Die Innovative Hochschule Jade Oldenburg! (IHJO!) führte die Online-Veranstaltung gemeinsam mit der Open Source Business Alliance (OSBA) durch, die über 170 Mitgliedsunternehmen der Open Source Wirtschaft vertritt.

Wie lassen sich Open Source Tools in der Praxis einsetzen? Wie können Firmen mit der Entwicklung von Open Source Software Geld verdienen? Und inwiefern kann Open Source dabei helfen, Digitalisierung verantwortlich zu gestalten? Zu diesen Themen tauschten sich die Teilnehmenden nach den Grußworten mit Expertinnen und Experten in drei unterschiedlichen Themenräumen aus.

Für das Teilprojekt „Innovation(s)Labor digital“ von IHJO! war die Veranstaltung in vielfacher Hinsicht ein Meilenstein. „Mit Referentinnen und Referenten aus ganz Deutschland konnten wir ein globales Thema für die Region greifbar machen“, sagte Malte Schulz, Mitarbeiter im Projekt. Unter den Teilnehmenden waren neben Informatikerinnen und Informatikern auch Forschende, Verwaltungsangestellte oder Journalistinnen und Journalisten. So schlug die Veranstaltung eine Brücke zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen.

„Innovation Hub 13“: Das InnoX Science Festival

Fast 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen unter dem Motto „Regionen stärken, Wissenschaft erleben und Transfer gestalten“ am digitalen InnoX Science Festival der Technischen Hochschule Wildau und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg teil. An vier Festivaltagen gab es mehr als 30 ausgewählte Beiträge zu den Themenbereichen Wissenschaftskommunikation, Open Science, Innovation und Technologietransfer.

Neben Vorträgen – unter anderem waren Expertinnen und Experten des Naturkundemuseum Berlin, des Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation, der Universität Potsdam und des Käte Hamburger Kollegs für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien zu Gast – beschäftigten sich die Workshops an den ersten drei Tagen zum Beispiel mit den Themen „Bürger schaffen Wissen mit Citizen Science“, „Wissenschaftskommunikation digital und vor Ort“ oder „Innovationsmanagement als Wettbewerbsfaktor“.

Abgerundet wurde das InnoX Science Festival am vierten Festival-Tag mit einer hybrid stattfindenden Abschlussveranstaltung der Präsenzstelle Fürstenwalde. Im Brauereimuseum der Stadt waren zu den Themenblöcken „Wissenschaft trifft Gesellschaft“ und „Brandenburg fragt“ Professorinnen und Professoren sowie Vertreterinnen und Vertreter der TH Wildau und der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) zu Gast. Auf der offiziellen Festival-Website finden interessierte Leserinnen und Leser in Retrospektive die Aufzeichnungen von Tag 1 bis Tag 4 des Festivals und Graphic Recordings der Diskussionsrunden sowie Fachsymposien.

„HSA_transfer“: Dritte Mission im Fokus der 99. BundesDekaneKonferenz Wirtschaftswissenschaften

Wie es Hochschulen gelingt, sich zu wirklich innovativen Hochschulen weiterzuentwickeln: Diese Fragestellung stand im Mittelpunkt der diesjährigen BundesDekaneKonferenz der Wirtschaftswissenschaften am 27. und 28. Oktober 2021 in Augsburg. Ausrichter der virtuellen Tagung war die Hochschule Augsburg mit Unterstützung von HSA_transfer – der Agentur für kooperative Hochschulprojekte im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“.

Die Tagung ermöglichte den Austausch darüber, wie Transfer an den Hochschulen aktuell gelebt wird und gab Impulse zur weiteren Ausgestaltung der so genannten Third Mission (Dritte Mission der Hochschulen neben Lehre und Forschung). Lehrende und Kooperationspartner der Hochschule Augsburg erläuterten, welche Erfolge sie auf dem Weg zur „Innovativen Hochschule“ bereits mit HSA_transfer in der gleichnamigen Bund-Länder-Initiative erzielen konnten.

Gut zu wissen

Termin IHS-Konferenz 2022

Die für Ende März 2022 geplante IHS-Konferenz kann aufgrund der Pandemie-Lage leider nicht wie vorgesehen stattfinden. Damit wir Ihnen dennoch einen persönlichen Austausch unter geltenden Bestimmungen ermöglichen können, prüfen wir aktuell eine mögliche Durchführung noch in der ersten Jahreshälfte 2022. Weitere Informationen  werden wir zeitnah bekannt geben. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Zum siebten Mal erscheint der Newsletter der Innovativen Hochschule. Auch im Sommer 2021 sammelt er wieder zahlreiche interessante Informationen, Veranstaltungsberichte und Artikel aus den einzelnen „Innovativen Hochschulen.“ Eine kleine Auswahl: In der Nachlese erfahren Sie, welche spannenden Start-up-Ideen Gründerinnen und Gründer in Jena in diesen Monaten verfolgen. In der Rubrik Einen Schritt voraus lesen Sie, wozu seit langem ungenutzte Supermärkte noch gut sein könnten. In Unter der Lupe stellt das Vorhaben TRIO vor, wie Kontakte zu Unternehmen aufgebaut werden können. Und Im Gespräch erzählt HfMT-Präsident Prof. Elmar Lampson, wie Innovation an seiner Hamburger Hochschule für Musik und Theater gelingt – bevor dann Informationen zur IHS-Konferenz und zur zweiten Förderrichtlinie den Newsletter abschließen.

Einen Schritt voraus

Saxony5 bringt ein neues Format an den Start: „Saxony5-Junior“

Viele Themen und Fragestellungen, mit denen sich ältere Kinder und Jugendliche im Alltag beschäftigen, spielen auch an den fünf sächsischen Hochschulen im Verbund Saxony5 eine Rolle. Dass das so ist, wissen die Kinder und Jugendliche jedoch oft nicht. Daher möchte Saxony5 die Forschung im Verbund auch der jüngeren Generation vorstellen – und hat dafür das neue Format „Saxony5-Junior“ entwickelt. Die Idee: Jugendliche bringen ihre Ideen und Probleme mit an die Hochschulen, wo sie diese dann mit Professorinnen und Professoren besprechen. Im ersten Video zum Beispiel möchte ein Jugendlicher den Spoiler seines Lego-Autos verändern lassen. Er lässt sich von einem Professor erklären, wie das funktionieren könnte – und kann dann auf einer virtuellen Strecke mit einer VR-Brille in einem Modell seines Lego-Autos fahren. Damit möglichst viele zuschauen können, werden von den Begegnungen kurze Filme gedreht, die der Verbund regelmäßig veröffentlicht.

münster.land.leben – Transferhemmnisse erkennen und vermeiden

Die große gesellschaftliche Herausforderung, mit der sich münster.land.leben als Projekt der FH Münster University of Applied Sciences zusammen mit über 75 Partnern beschäftigt, ist die Verbesserung von Gesundheit, Teilhabe und Wohlbefinden im ländlichen Raum. Hierfür wird vielfach ein transdisziplinärer Ansatz verfolgt: Wissenschaft und Gesellschaft arbeiten eng zusammen. Doch die Unterschiedlichkeit der Akteure ist – vor allem zu Beginn – nicht ohne Herausforderungen. An vielen Stellen können Transferhemmnisse auftreten, d.h. dass Innovationen nicht so einfach umgesetzt werden können oder die gesellschaftlichen Erwartungen nicht erfüllen. Deshalb hat sich das Teilvorhaben „Science Marketing – Modelle, Strategien, Instrumente für Science/Society“ zur Aufgabe gemacht, solche Hemmnisse auf wissenschaftlich-analytischer Ebene frühzeitig zu erkennen und den Projekten hilfreiche Methoden sowie Instrumente an die Hand zu geben.

Das Team von „Science Marketing“ identifizierte im ersten Schritt wesentliche Transferhemmnisse, die in transdisziplinären Kooperationen auftreten. Zu diesen Hemmnissen, die in einem WhitePaper festgehalten wurden, zählen zum Beispiel: unterschiedliche Visionen; unklare Rollen und Verantwortlichkeiten; unterschiedliche Fachsprachen; fehlendes Vertrauen; hohe Komplexität der Ergebnismessung; mangelnde Verstetigung und Nachhaltigkeit der Projektergebnisse. Im zweiten Schritt wurden dann Methoden und Tools aus den Bereichen des agilen Projektmanagements sowie der empirischen Sozialforschung zusammengetragen, modifiziert und weiterentwickelt, um die zuvor identifizierten Stolpersteine bei transdisziplinären Science/Society-Projekten zu überwinden. Aus dieser Sammlung entstand ein anschauliches Handbuch, das Toolbook, sowie eine Webseite, die Toolbox: Darin werden leicht nachvollziehbare Step-by-step-Anweisungen dargestellt und anhand von Beispielen aus münster.land.leben veranschaulicht. Zusammen mit prozessvereinfachenden Arbeitstemplates erhalten die Akteure damit hilfreiche Werkzeuge, mit denen sie Transferhemmnisse projektbezogen und individuell bearbeiten können.

s:inn: Katho NRW kooperiert mit chilenischer Partnerhochschule

Die „Dritte Mission“ ist ein Thema, das auch international bewegt. Deswegen nutzte die Katholische Hochschule NRW (Katho NRW) eine seit 2020 bestehende Kooperation mit der Päpstlichen Katholischen Universität von Valparaíso, Chile (PUCV), um ein gemeinsames Forschungsprojekt durchzuführen, das die bewährten bidirektionalen Transferpraktiken der Hochschulen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten beleuchtet. Den Höhepunkt fand das Projekt „Die Dritte Mission an Hochschulen in Chile und Deutschland – geteiltes Verständnis, verschiedene Kontexte" am 6. Mai 2021 in einer abendlichen bilingualen Online-Veranstaltung. Dort wurden erste Forschungsergebnisse vorgestellt und mit den rund 50 Teilnehmenden aus Chile und Deutschland diskutiert, darunter den Rektoren beider Hochschulen sowie interessierten Lehrenden, Forschenden und Studierenden der Katho NRW und PUCV.

Vor allem die Diskussion zeigte, dass die „Dritte Mission“ einen unterschiedlichen Stellenwert in den beiden Ländern genießt: Während die PUCV in Chile seit ihrer Gründung es als gesellschaftliche Engagement und Teil ihrer Identität begreift, wird es in Deutschland eher als zusätzlicher Aufgabenbereich der Hochschulen definiert. Dennoch ähneln sich in beiden Ländern die Chancen und Herausforderungen, die mit der Umsetzung der „Dritten Mission“ zusammenhängen. Einen „Königsweg“ scheint es ohnehin nicht zu geben – genauso heterogen wie die Hochschulumwelt sind auch die Wege, mit ihr zu interagieren. Die Ergebnisse der Untersuchung an der Katho NRW werden in einem Bericht in deutscher Sprache veröffentlicht. Eine gemeinsame fremdsprachige Publikation mit dem chilenischen Forschungsteam ist in Arbeit und soll noch in diesem Jahr erscheinen.

HSA_transfer: Bündelung von Expertisen für eine nachhaltige Entwicklung Augsburgs

Nachhaltige Entwicklung: Das ist eine Herausforderung, der sich viele Städte in den kommenden Jahren stellen müssen. Oft bietet sich dabei eine Zusammenarbeit mit Hochschulen an. Eine solche Zusammenarbeit haben nun die Stadt Augsburg und die Hochschule Augsburg vereinbart. Die Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg, Eva Weber, und Prof. Dr. Gordon Thomas Rohrmair, Präsident der Hochschule Augsburg, unterzeichneten im Juni 2021 eine Kooperationsvereinbarung. Ziel ist, die jeweiligen Stärken der Kooperationspartner zur nachhaltigen Entwicklung Augsburgs zu nutzen, um nachhaltige Transferprojekte weiterzuentwickeln und neue ins Leben zu rufen. In der Kooperationsvereinbarung haben Stadt und Hochschule Aufgabenbereiche beschrieben, um im Rahmen der Bund-Länder-Initiative Innovative Hochschule die wechselseitigen Beziehungen zwischen der Stadtgesellschaft und der Hochschule Augsburg im Bereich der Nachhaltigkeit aktiv zu gestalten.

CREAPOLIS Coburg: „Second Life Börse“ – ein zweites Leben für Bauteile

Zwei erst 15 Jahre alte Supermärkte in Mönchröden bei Coburg sind seit langem ungenutzt – jetzt sollen sie abgerissen wird. Bei dem anstehenden Abbruch können zwar Teile der Baustoffe recycelt werden, jedoch nicht vollständig. „Das allein reicht in Zeiten von Ressourcenknappheit und Klimakrisen nicht mehr aus“, findet Gisela Raab, Geschäftsführerin der RAAB Baugesellschaft, die sich um den Rückbau kümmert. So entstand die Idee, die Bauteile der Supermärkte durch eine „Baustoffbörse“ für Bürgerinnen und Bürger zugänglich zu machen. Innentüren, Durchlauferhitzer, Deckenleuchten, Waschbecken, Wandverkleidungen, Heizkörper, eine Miniküche oder auch Verteilerschränke, Stahlregale und vieles, vieles mehr wartet auf ein „Second Life“. Gemeinsam mit dem Vorhaben CREAPOLIS, Professoren und Studierenden der Hochschule Coburg sowie Concular/Restado startete RAAB Bau das Experiment: Zusammen wollen sie zeigen, was möglich ist und vielleicht sogar einen Stein ins Rollen bringen, um in Zukunft noch mehr Projekte dieser Art zu ermöglichen. Denn die Wiederverwendung von Bauteilen leistet einen wichtigen Beitrag, umweltfreundlicher und CO2-einsparend zu bauen.

Hochschule Anhalt eröffnet „Zentrum für Naturstoff-basierte Therapeutika“

Sind Algen das Superfood und die Wirkstofflieferanten der Zukunft? Mit dieser Fragestellung beschäftigen sich, unter Leitung von Prof. Dr. Carola Griehl, Forscherinnen und Forscher des Kompetenzzentrums für Algenbiotechnologie an der Hochschule Anhalt seit vielen Jahren. Unterstützt werden sie vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI). Am 27. Mai 2021 eröffneten die beiden Institutionen das gemeinsame „Zentrum für Naturstoff-basierte Therapeutika“ in Köthen, kurz ZNT. Gleichzeitig fand dort der erste Mitteldeutsche Algenstammtisch (1. MISTA) statt.

Die Idee eines gemeinsamen Forschungslabors entstand aus einer langjährigen Zusammenarbeit der Hochschule Anhalt mit dem Fraunhofer-Institut IZI. Gemeinsam identifizierte und patentierte man bereits Wirkstoffe aus Algen, die nützlich bei der Behandlung von Demenz sein könnten. Mit dem ZNT wird die Zusammenarbeit nun institutionalisiert und im Rahmen der Innovativen Hochschule im Vorhaben „Forschungs- und Technologietransfer für das Leben im Digitalen Zeitalter“ (FORZA) gefördert. Im Fokus stehen zukünftig insbesondere Algeninhaltsstoffe und deren Wirksamkeit bei bakteriellen Infektionen, Entzündungen, Tumoren oder Demenz. Die neuen Wirkstoffe aus Algen als nachwachsende Rohstoffquelle sollen künftig im ZNT für den Pharma‐, Kosmetik‐ und Lebensmittelbereich identifiziert und hergestellt werden.

Die „Science Gallery“ im Innovation Hub 13

Ganz einfach schauen, was Forscherinnen und Forscher so machen? Das geht an der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Die vom Innovation Hub 13 ausgerichtete Science Gallery präsentiert anschaulich und unterhaltsam eine Auswahl an aktuellen technologischen Forschungen und Innovationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die an der BTU forschen. Die Science Gallery im Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) der BTU bietet Einblick in die Arbeit der verschiedenen Fachbereiche und Forschungsgruppen. Bei virtuellen 360°-Touren schauen die Besucherinnen und Besucher der Science Gallery direkt in Labore, Werkstätten und wissenschaftliche Einrichtungen. Vor Ort ausgestellte und virtuelle Prototypen/Exponate zeigen die Technologien der Zukunft. Die Science Gallery spricht Interessierte aus Wirtschaft und Forschung, Schülerinnen, Schüler und Studierende, Bürgerinnen und Bürger an und bietet allen die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu treten. Die Eröffnung ist für Herbst 2021 geplant.

Inno-UP: „Unter 2 Grad“ – Der KlimAgrar-Transferpodcast

Die Landwirtschaft ist ein Thema, das viele Menschen bewegt und in zahlreichen Bereichen großen Einfluss auf zukünftige Entwicklung hat – vor allem auf den Klimawandel. Im neuen Podcast des Vorhabens Inno-UP berichten Prof. Dr. Hubert Wiggering und acht Doktorandinnen und Doktoranden passend dazu aus ihren Projekten zu Klimaschutz und -anpassung in der Landwirtschaft. Wussten Sie, dass Pflanzen durch den Klimawandel von Viren gestresst werden können? Oder dass Tierernährung und technische Innovationen maßgeblich die Tiergesundheit fördern und zum Klimaschutz beitragen? Nein? Dann sollten Sie sich den Podcast anhören.

Der Podcast stellt junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Fokus. Bereits früh in ihrer Karriere können sie die Kommunikation der eigenen Arbeit über den Tellerrand der Wissenschaft hinaus üben. Die Produktion ist eine Kooperation der Projekte KlimAgrar und Inno-UP: Innovative Hochschule Potsdam. KlimAgrar ist eine Forschungsbegleitung für 32 Förderprojekte, die einen Beitrag leisten zum Klimaschutz in der Landwirtschaft gemäß des Übereinkommens von Paris im Jahr 2015 (COP21) und damit auch dem 13. UN-Nachhaltigkeitsziel „Maßnahmen zum Klimaschutz“ (SDG 13). Im Projekt KlimAgrar entstehen unter anderem Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum klimagerechten Handeln in der Landwirtschaft.

Im Gespräch

Diesmal: Prof. Elmar Lampson, Präsident der Hochschule für Musik und Theater Hamburg

Aktuell bewegt meine „Innovative Hochschule“ und mich am meisten…

wie wir den Schwung, den die Innovative Hochschule gebracht hat, für die Zukunft verstärken und verstetigen können.

Wer zu Innovationen in meiner Region beitragen will, der muss ganz konkret…

etwas zu sagen haben. Unser Motto ist: „Künstlerische Exzellenz in gesellschaftlicher Verantwortung“. Mit unseren Produktionen werden wir alles tun, damit niemand mehr auf die Idee kommt zu behaupten, die Künste seien nicht „systemrelevant“.

Mit Blick auf andere „Innovativen Hochschulen“ beeindruckt mich am meisten…

der Wille zur Zusammenarbeit über Fachgrenzen hinaus, weil Innovationen aus Interesse am Unbekannten entstehen. Ich denke besonders an die Aussage von Uwe Schneidewind, dass zur Lösung der komplexen Gegenwartsprobleme „Zukunftskunst“ und „Zukunftskünstler“ gebraucht würden.

Sollte ich meine „Innovative Hochschule“ mit kreativen Wortneuschöpfungen beschreiben, dann wären dies… 

BfKI - Biotop für künstlerische Intelligenz; Bewusstseinstransformator; Innovations- und Kreativitätslabor.

Wenn ich eine Zeitmaschine hätte…

würde ich Novalis in die HfMT einladen, weil er dem „Singen oder Küssen“ mehr Bedeutung für die Zukunft beimisst als den „Zahlen und Figuren“.

Unter der Lupe

Jeden dritten Tag ein neuer Kontakt – Hochschulverbund TRIO fördert intensiven Wissenstransfer

Transfer in Unternehmen ist ein wichtiger Bestandteil der „Dritten Mission“. Wie Unternehmen die Bandbreite der Hochschulen nahegebracht werden das zeigt der Hochschulverbund TRIO.

Kernaufgabe des Ostbayerischen Hochschulverbundes TRIO (Transfer und Innovation Ostbayern) ist die Förderung des Transfers von Wissen und Technologie in die Unternehmen der Region. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man sich gegenseitig kennt. In den vergangenen drei Jahren hat das für Firmenkontakte verantwortliche Team deswegen fast 400 mögliche Partner direkt angesprochen. Heißt: Jeden dritten Tag eine neue Chance für Zusammenarbeit. Besonders die Zusammenarbeit mit Mittelständlern wurde auf eine breite Basis gestellt – damit Innovationen gedeihen und gemeinsam auf den Weg gebracht werden können.

Eine der Mitarbeiterinnen ist Ute Salzer, die zur Technischen Hochschule Deggendorf gehört, einem von insgesamt sechs TRIO-Verbundpartnern. Sie hat zum Beispiel den Kontakt zur Firma Strama-MPS Maschinenbau GmbH & Co.KG angebahnt. Es ist einer von bisher knapp 400 im Laufe des Projekts. Auch Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. Herbert Wittl, Geschäftsführer bei Strama-MPS, ist zufrieden: „Ich wusste nicht, dass die Hochschulen mit einem derart umfangreichen Spektrum an Angeboten aufwarten können“. Den Ansatz der regionalen Förderung findet der Unternehmensleiter hervorragend. Dieser verleihe der Sicherung heimischer Arbeitsplätze und lokaler Innovationen Schubkraft.

Unter anderem dank TRIO spricht sich in Ostbayern zunehmend herum, dass die Angebote der hiesigen Hochschulen und Universitäten weit über die Vermittlung von Praktika und Werkstudierenden sowie studentischen Abschlussarbeiten hinausgehen. Thema des Gesprächs mit Strama-MPS war beispielsweise die intelligente Steuerung von Maschinen und die Digitalisierung des Vertriebs. Zudem ging es darum, welche Berührungspunkte für eine potenzielle Zusammenarbeit bestehen könnten. Passend dazu erläuterte TRIO-Mitarbeiterin Salzer konkrete Unterstützungs- und Kooperationsformate. Zum Beispiel die Beteiligung an aktuellen Förderausschreibungen oder Forschungsvorhaben, aber auch die Inanspruchnahme einzelner Dienstleistungen wie Materialanalysen, Workshops oder Gutachten.

Koordiniert werden die TRIO-Unternehmensbesuche federführend von der Universität Passau, pandemiebedingt derzeit meist als Videokonferenzen. Im Nachgang der Sondierungsgespräche erhalten Firmen passende Ansprechpersonen aus der Wissenschaft, mit denen sie für einen weiterführenden Austausch direkt in Kontakt treten können. „Dies“, so Koordinator Matthias Schneider von der Universität Passau, „gilt nicht nur für die Großen oder für bestimmte Branchen. Vom Fitnessstudio mit nur fünf Mitarbeitenden über 50-köpfige Handwerksbetriebe bis hin zu Global Playern mit mehreren hundert oder gar tausend Beschäftigten ist alles im Portfolio von TRIO.“ Mit über 1.000 Forschenden und hervorragend ausgestatteten Laboren ist es TRIO aus dem Verbund heraus möglich, sehr vielen Betrieben und insbesondere den kleinen und mittelständischen Unternehmen ein vielfältiges Spektrum anwendungsorientierter wissenschaftlicher Unterstützung anzubieten. Mittels einer regionalen Ansprechperson ist dieser Service sehr einfach zugänglich.

Nachlese

„HSA_transfer | Vortragsreihe“ sucht innovative Antworten auf drängende Zukunftsfragen

Seit Kurzem lädt die Hochschule Augsburg interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Dialog über Zukunftsthemen ein. In der „HSA_transfer | Vortragsreihe“ können sie sich mit Lehrenden und Studierenden zu brandaktuellen Forschungsergebnissen austauschen und gemeinsam innovative Lösungen für Zukunftsfragen entwickeln. Start war im Sommersemester 2021 im Online-Format via Zoom. Aufgrund des hohen Zuspruchs wird die Reihe im Wintersemester fortgesetzt, ggf. als Hybrid oder in Präsenz.

Im Juni und Juli 2021 waren rund 190 Gäste aus ganz Deutschland zusammengekommen, darunter Bürgerinnen und Bürger sowie Interessierte aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Forschung, Verbänden und von der Hochschule selbst. Promovierende sowie Professorinnen und Professoren erläuterten aktuelle Forschungsergebnisse. Intensiv diskutiert wurde im Anschluss über diese Fragen: Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Elektrisch oder Wasserstoff? Was leisten Exoskelette als Gehhilfen und Roboter? Wie innovativ ist Carbon-Beton im Vergleich zu Stahlbeton? Können „begrünte“ Häuser zum Klimaschutz beitragen?

Gemeinsam Zukunft gestalten, das ist ganz im Sinne des Transferverständnisses der Hochschule Augsburg. Für den Austausch und Dialog zwischen Hochschule und Gesellschaft konzipierte HSA_transfer, die Agentur für kooperative Hochschulprojekte der Hochschule Augsburg im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“, innovative Dialogformate. Die „HSA_transfer | Vortragsreihe“ kommt nun neu hinzu. Das Konzept ist einfach: An vier aufeinanderfolgenden Donnerstagen, jeweils von 18 bis 19 Uhr, steht zu einem aktuellen Zukunftsthema ein Vortrag à 30 Minuten mit anschließender Diskussion auf dem Programm. Virtueller und hybrider Veranstaltungsort ist der „HSA_transmitter – wo Wissen weiterwächst“.

Nucleus Jena: Spannende Start-up-Ideen beim Event Set up: Jena

Im Juni 2021 veranstalteten die Servicezentren Forschung und Transfer der Friedrich-Schiller-Universität und der Ernst-Abbe-Hochschule Jena sowie das gemeinsame Verbundvorhaben Nucleus Jena das Event „Set up: Jena“ – den inzwischen achten Jenaer Gründungs- und Innovationstag. Das Ziel: Die Veranstaltung soll dazu inspirieren, bestehende Routinen der Lebens- und Arbeitswelt zu hinterfragen und neue Impulse für die Zukunft setzen.

Zunächst präsentierten in einem Pitchwettbewerb Gründerinnen und Gründer ihre Ideen. Diese reichten von einem KI-basierten Monitoringsystem, das fahruntüchtige Personen erkennt, über eine Plattform zur Koordination von Kulturveranstaltungen bis zu einem Online-Markplatz, auf dem insbesondere regionale Lebensmittel gehandelt werden sollen. Eine Keynote und ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Christian Mohrdieck von der Cellcentric GmbH und Dr. Stefan Carstens, Stadtgeograf und Mobilitätsexperte, zum Thema „New Mobility – Die Zukunft des Autos” rundeten dann die Veranstaltung ab. Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen im Bereich innovativer Antriebstechnologien, autonomem Fahrens und neuartigen Carsharing-Konzepten setzten sich Mohrdieck und Carstens mit Fragen zur Bedeutung des Autos für künftige Mobilitätskonzepte auseinander. Schnell war klar, dass angesichts von Klimawandel, Energiewende und Ressourcenknappheit neben technischen und ökonomischen Fragestellungen zwingend ökologische und gesellschaftliche Fragen beantwortet werden müssen, damit das Auto in Zukunft ein Teil der individuellen Mobilität bleiben kann.

„InnoSÜD-Einblicke“ zeigen Wissenschaft im Alltag

Wissenschaft in meinem Leben – dieses Motto hat sich die neue Veranstaltungsreihe „InnoSÜD-Einblicke“ rund um Biberach und Ulm gegeben. Sie möchte für alle Interessierten greifbar machen, woran die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Vorhabens forschen und welche Rolle diese Forschung im Alltag vieler Bürgerinnen und Bürger spielt. Den Anfang machten Prof. Dr. techn. Heike Frühwirth und Dr. Barbara Bottenbruch vom Institut für Biotechnologie der Hochschule Biberach. Sie berichteten unter anderem, wie sie mit ihrer Forschung dazu beitragen, dass Produkte wie der Aromastoff Vanillin nicht mehr vor allem aus stark limitiertem Erdöl gemacht werden – sondern aus nachwachsenden Rohstoffen. „Obwohl sich gerade für Produkte aus Naturstoffen alternative Herstellungsverfahren anbieten, werden immer noch viele der Stoffe, die uns täglich umgeben, auf Erdölbasis produziert,“ erklärt Heike Frühwirth, Professorin für Verfahrenstechnik, das Ausgangsproblem für ihre Forschung. Gemeinsam mit einem Team aus Forscherinnen und Forschern der Hochschule Biberach und der Universität Ulm arbeitet sie im InnoSÜD-Teilprojekt „Skalierungslabor“ an Lösungen für dieses Problem. Wie das genau aussieht und welche Vorteile der bioökonomische Herstellungsprozess mit sich bringt, erklärte Frühwirth in ihrem Vortrag.

Gut zu wissen

Die zweite Förderrunde der „Innovativen Hochschule“ sucht erneut die besten Hochschul-Transferstrategien und Umsetzungskonzepte

Start frei für die zweite Förderrunde der „Innovativen Hochschule“: Die zweite Förderrichtlinie wurde im Juni 2021 veröffentlicht. Fachhochschulen/Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie kleinere und mittlere Universitäten können sich bis zum 2. Dezember 2021 mit überzeugenden Transferstrategien und Umsetzungskonzepten bewerben. Bis zu 290 Millionen Euro stellen Bund und Länder für die zweite Runde zur Verfügung. Die Förderrichtlinie, ergänzende Dokumente und Hinweise zur nächsten Informationsveranstaltung, die als Webinar am 25. August 2021 stattfindet, können Sie im Fachportal abrufen.

Save-the-Date: IHS-Konferenz 2022

Im vergangenen Jahr musste die IHS-Konferenz kurzfristig auf ein hybrides Format umgestellt werden. Das soll im nächsten Jahr anders sein: Am 29. und 30. März 2022 lädt die „Innovative Hochschule“ zur großen Konferenz in die Grand Hall Zollverein nach Essen ein. Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung finden Sie bald auf dem Fachportal und im Intranet. Merken Sie sich den Termin direkt vor.

Zum sechsten Mal erscheint in diesem April der Newsletter zur Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ – und zum ersten Mal in neuem Format. Für Sie als Leser ändert sich sonst nichts, Sie bleiben automatisch für den Newsletter angemeldet.
Aber zunächst zur sechsten Ausgabe, die auch diesmal wieder eine Reihe von interessanten Informationen aus den Innovativen Hochschulen bietet. Welche Gedanken sich ein Astronaut, eine Digitalpionierin, eine Verkehrsforscherin und eine YouTuberin zur Zukunft machen, erfahren Sie in der „Nachlese“. Was eine Universitätsschule ist und warum diese zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen könnte, lesen Sie in der Rubrik „Unter der Lupe“. „Im Gespräch“ erzählt Gabriele Gien, Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, was sie an anderen Innovativen Hochschulen beeindruckt. Eine bunte Mischung – die von Hundenasen über Gasmotoren bis zu interaktiven Konzerten reicht – finden Sie in der Rubrik „Einen Schritt voraus.“  Der Newsletter schließt mit Informationen zum nächsten Workshop.  Wir wünschen kurzweiliges Lesevergnügen!

Einen Schritt voraus

Am Haken - Neuer Gasmotor am Forschungsstandort Kielseng

Ruhige Hände und volle Konzentration brauchten zwei Kranführer an einem Morgen in Kielseng, dem Forschungsstandort der Hochschule Flensburg. Mit zwei Schwerlastkränen hoben sie in Millimeter-Arbeit einen nagelneuen, 12,6 Tonnen schweren MTU-Gasmotor von einem LKW-Auflieger in die Großmotorenhalle. Mithilfe massiver Stahlrollen wurde der Motor anschließend auf seinen endgültigen Standplatz gebracht.

Seit 2018 stärkt das IHS-Vorhaben „GrinSH“ den Technologie- und Wissenstransfer im Norden. Der Gasmotor wird im Teilvorhaben „Innovative Beiträge zur nachhaltigen Energienutzung in Schleswig-Holstein“ unter der Leitung von Prof. Dr. Clemens Jauch und Prof. Dr. Michael Thiemke zum Einsatz kommen.

Aufgrund der bisher gewonnenen Erkenntnisse gilt es als sicher, dass Windenergieanlagen ein großes Potential aufweisen, um Netzstützung zu gewährleisten und netzstabilisierende Aufgaben im Falle von Störfällen im Netz zu übernehmen. Eine vielversprechende Alternative zu der nur begrenzt durchführbaren Feldforschung bieten Untersuchungen an einem Teststand.

Deswegen entwickelt das Projektteam um Jauch/Thiemke zum Test von Leistungseinspeisung ins Netz einen Windenergieanlagen-Emulator. Hier kommt der Gasmotor ins Spiel: Er als Antrieb ist der bedeutendste Unterschied zwischen dem Flensburger Windenergieanlagen-Emulator und anderen Prüfständen. Der Gasmotor simuliert dabei das aerodynamische und strukturdynamische Verhalten der Windenenergieanlage auf die Drehzahl des Generators, ohne dazu Energie aus dem Stromnetz zu beziehen. Auf diese Weise speist der Windenergieanlagen-Emulator Energie in das Netz ein und erzeugt dadurch eine Leistungseinspeisung und Energiebilanz im Netz, die mit einer realen Windenergieanlage zu vergleichen ist. Der Windenergieanlagen-Emulator wird in diesem Jahr in Betrieb genommen. Im Anschluss ist eine Nutzung als Forschungs- und Transferplattform für Kooperationen zwischen Industrie und Wissenschaft vorgesehen.

Dem Geruch von COVID-19 auf der Spur

Seit Jahren erforscht die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg am Institut für Sicherheitsforschung (ISF), wozu Hundenasen fähig sind. Das könnte jetzt auch bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie helfen. Im neuen Projekt „Trackdog“ (eine Kooperation unter anderem mit der AWiAS Aviation Services in Braunschweig und der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) sollen Spürhunde Proben identifizieren, die mit Abstrichen von Covid-19-Erkrankten genommen worden waren. Die Detektionsforscher des ISF beproben das Trainingsmaterial für die Hunde dabei in einem ausgeklügelten Verfahren. Mit Doppel-Blindtests wollen die Detektionsforscher des ISF herausfinden, ob die Ausbildung mit dem Trainingsmaterial erfolgreich war. Durch chemisch-analytische Untersuchungen flüchtiger Stoffe aus den Proben können sie bestimmen, welche dieser Stoffe für den spezifischen Geruch Covid-19-Erkrankter verantwortlich sind. Nach einer erfolgreichen Phase 3 ist ein Feldversuch in einer noch festzulegenden Umgebung geplant.

„Hochschulperle des Monats“ an die KU Eichstätt-Ingolstadt für die Webseite „Hochschule der Zukunft"

Die „Hochschulperle“ des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft ging im Monat Dezember an die KU Eichstätt-Ingolstadt und das bundesweite Hochschulnetzwerk „Bildung durch Verantwortung“. Ausgezeichnet wurde die Website „Hochschule der Zukunft“ des gleichnamigen Kooperationsprojekts. Ziel der Webseite ist es, den Transfer und die Integration neuer Ideen für die Hochschulbildung in den Alltag von Studium und Lehre zu befördern. Sie bietet eine Mediathek mit Videos einschlägiger Interviews, Konferenzen und Workshops zur Hochschulbildung der Zukunft. Zudem ermöglicht sie die Durchführung interaktiver Online-Veranstaltungen, die von interessierten Personen als Livestream verfolgt werden können. Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft vergibt monatlich die Auszeichnung „Hochschulperle des Monats“ an besonders innovative, beispielgebende Projekte, die an einer Hochschule realisiert wurden. Prämiert werden neue Herangehensweisen in Forschung und Lehre, die jenseits etablierter Formen und Formate Wissenschaft mit Gesellschaft und Wirtschaft zusammenbringen.

Transferscout*in als Zertifikatsstudium

Transferscouts sind Vermittelnde und Übersetzende zwischen Hochschulen, Unternehmen, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung. Mit einem soliden fachlichen Hintergrund identifizieren sie vorhandene Leistungs- und Innovationspotentiale sowie Bedarfe von Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, machen diese sichtbar und bringen die entsprechenden Akteure gezielt zusammen. Neben dieser Vernetzungsaktivität entwickeln sie aber auch eigene Ideen zur Problemlösung und geben innovative Impulse für die Regionalentwicklung.

Eine Aus- und Weiterbildung zum Transferscout gibt es jedoch noch nicht. Diese Lücke schließt nun die BTU Cottbus-Senftenberg mit dem neuen Studienprogramm „Transferscout*in“. Das Zertifikatsstudium ist angelegt als einjährige berufsbegleitende Ausbildung für Berufseinsteigerinnen und -einsteiger, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Promovierende und Promovierte, um sich für eine Tätigkeit als Transferscout*in in Transfereinrichtungen von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, privatwirtschaftlichen Unternehmen sowie bei Verbänden, Vereinen und Kammern zu qualifizieren.

„Mit Musik ist man wieder Mensch“ – Interaktive Konzerte gegen soziale Isolation

Zu Beginn der Corona-Pandemie stellte das Career Center der HfMT Hamburg fest: „Es besteht ein unendliches Angebot an Konzerten im Netz, die über YouTube, Instagram oder andere Plattformen gestreamt werden.“ Was fehlte: Formen der Interaktivität und Gespräche. Die Lösung: Das Career Center entwickelte „interaktive Konzerte gegen soziale Isolation.“ Die Konzerte verbinden Musik und Gespräch, sie laden ein zum Musikhören, zum Erzählen und zum Fragen stellen. Im Anschluss an das Konzert treffen sich die Künstlerinnen und Künstler und ein ausgewählter Publikumskreis zum persönlichen Gespräch im virtuellen Raum. Das Hospital zum Heiligen Geist, die Gemeinde St. Gabriel und die Kirchengemeinde St. Johannis-Harvestehude stellten dem künstlerischen Team für die Liveübertragung ihren Gemeindesaal, den Flügel und ihren Netzanschluss zur Verfügung. Alle interaktiven Konzerte zum Nachhören finden Sie auf dem YouTube-Kanal der HfMT Hamburg.

Deutschlandweite Studie über Fridays-for-Future-Aktive: Klimawandel bleibt auch in der Corona-Krise wichtigstes Anliegen

Die Fridays-for-Future-Bewegung hat die Debatte über den Klimawandel geprägt – in Deutschland und weltweit. InnoSÜD-Wissenschaftler der Hochschulen Biberach und Neu-Ulm haben die Protestbewegung in Deutschland nun in einer Studie genauer untersucht und dafür über 750 Aktive in der Fridays-for-Future-Bewegung befragt. Es ist eine der ersten und die bislang größte Studie zum Thema in Deutschland. Einige der wichtigsten Erkenntnisse der Studie lauten: Auch während der Corona-Pandemie bleibt Umwelt- und Klimaschutz das wichtigste Thema für die Fridays-for-Future-Aktivistinnen und Aktivisten.

Die Mehrheit der Anhängerinnen und Anhänger der Bewegung ist zudem mit dem Zustand der Demokratie in Deutschland zufrieden, hält die Maßnahmen, die die Politik in Deutschland zur Eindämmung des Klimawandels vornimmt, jedoch für nicht ausreichend. Die Schlussfolgerung: Die Anhängerinnen und Anhänger fordern von der Politik mehr Handeln statt Reden, dazu Gesetze für Nachhaltigkeit, Bildungsförderung und Anreize für nachhaltiges Handeln. Die Befragten, die überwiegend aus akademischen Elternhäusern stammen und über einen hohen Bildungsgrad verfügen, sind aber auch bereit, selbst zu handeln. Sie, so geben sie an, ändern im Moment ihr Verhalten und würden bis zur Hälfte ihres (zukünftigen) Einkommens für ein klimaneutrales Leben aufwenden. Informationen über nachhaltige Produkte beziehen die Aktivistinnen und Aktivisten vor allem im Internet.

Broschüre: „Barrierefreie Veranstaltungen in der Hochschule“

Welche Aspekte sind zu beachten, wenn öffentliche Veranstaltungen im Hochschulkontext barrierefrei ausgerichtet werden sollen? Dieser Frage widmet sich die 22 Seiten umfassende Handreichung "Barrierefreie Veranstaltungen in der Hochschule" des Vorhabens s_inn, die in Zusammenarbeit mit dem Innovation-Lab Münster und Bochum, dem Bochumer Zentrum für Disability Studies (BODYS) der Evangelischen Hochschule Bochum (EvH) und dem Institut für Teilhabeforschung der Katholischen Hochschule (KatHO NRW) entstanden ist. Barrierefreiheit beginnt nicht erst am Tag der Veranstaltung, sondern ist auf vielen Ebenen zu beachten – zum Beispiel beim Einladungsschreiben, beim Anmeldeprozess, bei der Wegbeschreibung, der Durchführung der Veranstaltung, der Architektur und Technik vor Ort und selbst beim Catering. Die Handreichung möchte alle unterstützen, die eine öffentliche Fachveranstaltung im Hochschulkontext planen und durchführen wollen. Sie soll Interessierten helfen, die geplanten Veranstaltungen möglichst barrierefrei zu gestalten. Sie eignet sich vor allem für Präsenzveranstaltungen, beschäftigt sich aber auch mit dem digitalen Bereich.

Reallabor Leben im Alter: Tablets für Seniorinnen und Senioren

Unabhängig sein und zu Hause wohnen bis ins hohe Alter – das ist ein Wunsch vieler Menschen. Doch gerade im ländlichen Raum stellt dieser Wunsch eine Herausforderung dar. Zum Beispiel, wenn Seniorinnen und Senioren ärztlicher Betreuung bedürfen und Kinder und Enkel nicht mehr vor Ort leben. In und um die Gemeinde Friedland startet bald ein Modellvorhaben, das sich mit genau dieser Herausforderung auseinandersetzt: Das Reallabor „Leben im Alter“, unter Leitung von Prof. Dr. Steffi Kraehmer und Prof. Dr. Stefan Schmidt der Hochschule Neubrandenburg.

Ein wichtiger Bestandteil des Reallabors ist dabei die für dieses Jahr geplante Herausgabe von 20 Tablet-PCs an Seniorinnen und Senioren. Mithilfe der Tablet-PCs soll der digitale Zugang zu Angeboten aus Therapie, Medizin und Pflege ermöglicht werden. Im besten Fall kann so Vereinsamung und sozialer Isolation entgegengewirkt werden. Die Software „PAUL“ (persönlicher Assistent für unterstütztes Leben), die auf den Tablets installiert ist, bietet auf unkompliziertem Weg vielseitige Funktionen vom Videoanruf bis zur Dokumentation der Medikamenteneinnahme. Die Nutzung ist sehr einfach aufgebaut, mit großen Symbolen versehen und kann nicht zum Absturz gebracht werden. Die Testpersonen benötigen keine Vorkenntnisse. Wer keinen eigenen Internetanschluss hat, bekommt diesen vom Projekt gestellt. Die Projektmitarbeitenden sowie eine Hotline des Softwareanbieters unterstützen bei Fragen – und tragen so zu einem selbstbestimmten Leben im Alter bei.

Projektpartner:in finden leicht gemacht mit neuem Transferportal

Ob Forscherinnen und Forscher mit einer spannenden Projektidee, die nach einem passenden Projektpartner aus der Wirtschaft suchen, oder kleine und mittelständische Unternehmen, die Kontakte zu Forscherinnen und Entwicklern aufnehmen wollen – sie und alle anderen Transferinteressierten können sich ab jetzt über das neue Transferportal von Saxony⁵ vernetzen und die gewünschten Ansprech- und Kooperationspartner finden. Durch die Verknüpfung von praktischen Problemstellungen aus der Wirtschaft mit Angeboten aus der angewandten Forschung und Entwicklung sollen sich umsetzungsstarke gemeinsame Projekte entwickeln. Das Transferportal ist offen für alle Interessierte, verhilft zu Sichtbarkeit und Reichweite und bietet wertvolle Vernetzung mit Partnern aus ganz Sachsen.

Portal für Transfer in Ostbayern

Auch in Ostbayern ist ein neues Transferportal am Start: Der Hochschulverbund TRIO (Transfer und Innovation Ostbayern) möchte damit sowohl den hochschulinternen als auch den externen Ideen-, Wissens- und Technologietransfer mit Partnern in der Region befördern. Wünsche und Bedarfe von Unternehmen und Institutionen werden mit den Kompetenzen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an den Verbundhochschulen zusammengebracht.

Die Transferstellen der Hochschulen nehmen als „Vermittler“ Anfragen zentral auf, identifizieren verbundübergreifend potenzielle Kooperationspartner auf Seite der Wissenschaft und übermitteln die internen Rechercheergebnisse gebündelt an die anfragenden Unternehmen oder gesellschaftlichen Akteure.

Joint Labs: Dynamische Kooperationsmodelle für den erfolgreichen Technologietransfer

Die Universität Potsdam fragt sich ebenfalls: Wie kommen Innovationsfragen aus Industrie und Wirtschaft ins Labor? Und wie kann die Forschung helfen, passende Antworten auf Anwenderprobleme zu finden? Im IHS-Projekt Inno-UP beschäftigt sich das Teilprojekt Technologiecampus deswegen mit der Entwicklung innovativer Denk- und Experimentierräume, sogenannter Joint Labs. Bereits 2018 ging das erste namens „OPAT“ an den Start. Dahinter verbergen sich einzigartige Verfahren der „Optischen Prozessanalysetechnologie“, die helfen können, Leben zu retten – etwa bei der Herstellung von Blutersatzstoffen. Zwei weitere Joint Labs in anderen Themenfeldern stehen kurz vor der Umsetzung: Eines zu innovativen Ansätzen bei biofunktionalen Oberflächen und eines zu neuen Drohnen-Sensor-Konfigurationen.

Fünf Räume plus Balkon – ein virtueller 360-Grad-Rundgang durch die altersgerechte Musterwohnung des Reallabors TAKSI

Es ist wie ein Besuch in einer echten Wohnung: Mit einem virtuellen 360-Grad-Rundgang können sich Interessierte durch die fünf Räume der altersgerechten Musterwohnung der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft eG in der Kopernikusstraße 8 klicken. Sogar den Blick auf das sonnige Wernigerode kann man vom Balkon aus genießen. Doch wozu die umfassende Ansicht der Musterwohnung? Auf den 360-Grad-Fotos sollen die Besucher Ideen und Anregungen für das Wohnen im Alter entdecken – von der barrierearmen Wohnungsanpassung, über Hilfsmittel wie Greifhilfe und Haltegriff und Assistenztechnik bis hin zu Entertainmentdiensten wie einer Nintendo Switch und künstlicher Intelligenz wie dem selbstlernenden Blindenstock. Das Teilvorhaben VTTNetz unterstützt Kommunen in der Entwicklung von Infrastrukturen, die als Innovationsnetzwerke die haupt- und ehrenamtlichen Akteure in die kommunale Daseinsvorsorge einbinden. Die Etablierung einer wohnortnahen Informations- und Beratungsinfrastruktur in Kombination mit Bildungsangeboten zum digitalen Kompetenzaufbau kann dabei helfen, ältere Menschen für die Möglichkeiten – meist digitaler – Assistenztechnik zu sensibilisieren.

Hack me. If you can! – Hochschule Augsburg macht Schülerinnen und Schüler fit für IT

Die Corona-Pandemie schiebt die Digitalisierung an – und wohl kaum jemand merkt das so stark wie Schülerinnen und Schüler, die sich oft seit Monaten im Digitalunterricht befinden. Umso wichtiger ist es, schon bei Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für IT-Sicherheit zu schaffen. Das ist das Ziel der Hacking Challenge, die die Hochschule Augsburg im Februar und März diesen Jahres im Vorhaben HSA_transfer durchgeführt hat. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Jahrgangsstufen aller Schularten ab der achten Klasse besuchen, standen dabei jeden Freitag vor zwei Aufgaben. Die Gewinner wurden am 17. März 2021 im Rahmen von AUXINNOS – dem Forum für innovative Sicherheit der Hochschule Augsburg – ausgezeichnet.

„Hack me. If you can!“ vereint zentrale Aspekte des Transferverständnisses der Hochschule Augsburg: Mit Expertisen aus Hochschule und Gesellschaft gemeinsam Lösungen für Zukunftsthemen entwickeln. Expertinnen und Experten aus der Fakultät für Informatik haben die Challenge konzipiert. Die Schülerinnen und Schüler testen spielerisch ihre Kenntnisse, Kompetenzen und Erfahrungen im Themenfeld IT-Sicherheit. Dazu zählen Fragestellungen aus Mathematik, Kryptographie und Logik sowie das Programmieren. Wer Spaß daran hat, kann im Schnupperstudium an der Hochschule Augsburg mehr lernen.

Stadtlabor – ein Forschungspodcast

Um ihre Themen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, geht das M4_Lab seit fünf Monaten einen neuen Weg: Das Labor macht Wissen hörbar. Mit „Stadtlabor“ hat das Team einen Podcast entwickelt, in dem es Forschungsthemen auf kurzweilige, unterhaltsame und informative Art und Weise aufbereitet.

In den rund 30-minütigen „Stadtlabor“-Folgen erzählen Forscherinnen und Forscher von ihren Forschungsbereichen, dem bisherigen Stand der Forschung und natürlich auch davon, welche gesellschaftlichen Auswirkungen ihre Forschungsergebnisse haben werden. Die aktuelle Folge dreht sich zum Beispiel darum, wie Stadtplanung Menschen mit Demenz helfen kann. Denn eigentlich ist es naheliegend: Prägnante Objekte wie Kirchtürme oder eine besonders bunte Hausfassade helfen Menschen, sich in einer Stadt besser zu orientieren. Trotzdem geht der Trend in der Stadtplanung und Architektur eher in Richtung uniforme, monotone Gebäude. Das macht es vor allem Menschen mit Demenz schwer, denn sie haben besonders große Probleme mit der Orientierung. Dr. Valerie Rehle, Innenarchitektin und Forscherin im Bereich Stadtplanung hat zu genau diesem Thema geforscht und spricht in „Stadtlabor“ darüber, welchen Beitrag die Stadtplanung für demente Menschen leisten kann – und wieso am Ende jeder davon profitiert.

Moderiert wird „Stadtlabor“ von Philipp Kleiber und Susanne Rytina, die beide im Rahmen des Projektes Innovative Hochschule den Transfer an der Hochschule stärken, also das Wissen nach außen sichtbar machen. „Stadtlabor“ gibt es überall dort, wo es Podcasts gibt, zum Beispiel bei Spotify, Apple Podcast, Deezer, Audible.

Im Gespräch

Diesmal: Prof. Dr. Gabriele Gien, Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Aktuell bewegt meine „Innovative Hochschule“ und mich am meisten…

wie wir die Menschen in Corona-Zeiten erreichen und die bereits etablierten Transferstrukturen dafür nutzen können, wie responsive Wissenschaftskommunikation gelingt, wie wir den Prozess der nachhaltigen Verankerung des Projektes umsetzen können.

Wer zu Innovationen in meiner Region beitragen will, der muss ganz konkret…

eine kreative Idee haben und diese kommunizieren, die Möglichkeit der Vernetzung nützen, hohe Partizipation ermöglichen und loslegen.

Mit Blick auf andere „Innovativen Hochschulen“ beeindruckt mich am meisten…

welch tolle Ideen entstanden sind, welch enorme Bedeutung der wissenschaftsbasierte Transfer und das Einbeziehen der Gesellschaft hat, dass eine Welt ohne Engagement nicht mehr wegzudenken ist.

Zudem denke ich besonders an...

die Chancen einer „offenen Wissenschaft“ und einer „Universität ohne Grenzen“ im Kontext des Wissenschafts- und Innovationssystems.

Sollte ich meine „Innovative Hochschule“ mit kreativen Wortneuschöpfungen beschreiben, dann wären dies… 

Innovationskubator, Gesellschaftsherausforderer, Potentialhebebühne, Kulturwandeltransmitter.

Wenn ich eine Zeitmaschine hätte…

würden sich die Türen der Universität öffnen, wir einen Bürgercampus haben und wissensbasierter Transfer eine Selbstverständlichkeit sein! 

Unter der Lupe

Die Universitätsschule Potsdam – Ein neues Schulmodell mit Transferfokus

Schulen müssen sich ständig weiterentwickeln. Sie benötigen Lösungen für zunehmend heterogene Schulklassen und infrastrukturelle Herausforderungen. Die Corona-Krise hat diesen Anforderungsprozess noch einmal beschleunigt. Doch wie können Schulen diese Probleme lösen? Mit dieser Frage setzt sich das Teilvorhaben Bildungscampus im IHS-Projekt Inno-UP an der Universität Potsdam auseinander.

Ein Samstag. Auf dem Campus Golm trifft sich das Konzeptteam der Universitätsschule Potsdam, um ein Video zu drehen. Wie selbstverständlich sprechen die 18 Mitglieder auch über ihre Arbeitsweise und ihre Ideen. Dabei kommen sie aus ganz unterschiedlichen Richtungen: Sie sind Forschende, Lehrende, Studierende. Nur eins haben sie gemeinsam: Sie alle erleben in ihrer täglichen Arbeits- und Lebenswelt die Herausforderung von Schulen – und möchten dazu beitragen, sie zu bewältigen. Diese Möglichkeit zur Veränderung bietet ihnen die Universitätsschule, ein Projekt des IHS-Vorhabens Inno-UP.

Die Idee: Das neue Schulmodell „Universitätsschule Potsdam“ soll den Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Schulpraxis optimieren und damit Innovationen und Qualität im Bildungsbereich sichern. Dafür soll eine innerhalb der Schule verankerte Transferwerkstatt regelmäßige und nachhaltige Beziehungen zwischen der Wissenschaft und der Schulpraxis gestalten und unterstützen. „Wir alle müssen in die schulische Ausbildung investieren. Die lehrerbildenden Universitäten sind dabei ganz besonders gefordert“, sagt der Präsident der Universität Potsdam, Oliver Günther, zu dem Vorhaben. Die Corona-Pandemie zeige deutlich, dass schneller auf die Herausforderungen der Schulpraxis reagiert werden müsse. „Das von uns entwickelte Schulmodell der Universitätsschule verkürzt die Wege und beschleunigt nötige wissenschaftlich fundierte Entwicklungen“, so Günther.

Bildungswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler erhalten in der Universitätsschule die Möglichkeit, auf Bedarfe aus der Schulpraxis schnell zu reagieren und wissenschaftliche Erkenntnisse zeitnah in die Schulen zu transferieren. „Die Universität wirkt hier in die Schule hinein“, erklärt die Professorin für Psychologische Grundschulpädagogik, Nadine Spörer, die zum Planungsteam gehört. Es gehe darum, besondere Strukturen der Schule und Unterrichtsorganisation zu erproben. „Wir wollen neue Wege gehen“, sagt Spörer.

Zudem sorgt die agile Arbeitsweise des neuen Schulmodells dafür, dass bildungsrelevante Fragestellungen kontinuierlich wissenschaftlich begleitet werden und von Lehrenden und Forschenden gemeinsam auf den schulischen Einsatz übertragen werden. Durch diese dauerhafte Zusammenarbeit werden Bildungsinnovationen kontinuierlich evaluiert und in ihrer Qualität verbessert. „Eine Universitätsschule ist der nächste innovative Schritt für unsere kontinuierliche Qualitätssteigerung in der Lehrerbildung. Hier verbinden sich Bildungsforschung und Lehrerbildung – Theorie und Praxis“, sagt Prof. Andreas Borowski, Direktor des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung an der Universität Potsdam.

Nur mit breiter Beteiligung

Für das Team des Bildungscampus war dabei schnell klar, dass eine solche innovative Schule nur in Form eines Beteiligungsverfahren entstehen kann. Um die Blickwinkel von Wissenschaft, Politik und Schulpraxis schon beim Entstehungsprozess einfließen zu lassen, lud das Team im Oktober 2019 zur ersten „Werkstatt Universitätsschule“ ein. Der Einladung folgten über 100 Interessierte. Die Ergebnisse der Werkstatt trugen zur Entstehung des interdisziplinären Konzeptteams bei. Das Team des Bildungscampus entwickelte neue Beteiligungsprozesse, um grundlegende Fragen der Zusammenarbeit zu klären. Wie kann man beispielsweise der zeitlichen Herausforderung eines freiwilligen Engagements Rechnung tragen? Das Konzeptteam definierte Verantwortungsbereiche und ordnete die Aufgaben verschiedenen Arbeitsgruppen zu. So entstanden wissenschaftlich fundierte, pädagogische und didaktische Inhalte zu Themen wie dem Leitbild, dem Pädagogischen Konzept und der Universitätsschule als lehrender und lernender Institution.

Den ko-kreativen Beteiligungsprozess für ein Groß-Projekt wie die Universitätsschule zu entwickeln, war Neuland für das Team des Bildungscampus. Erschwerend kamen die Distanzregelungen durch die Corona-Situation hinzu. Die Lösung dafür lag im Selbstverständnis des neuen Schulmodells. Die Universitätsschule versteht Digitalisierung als einen der grundlegenden Bausteine. Das Team wechselte schnell zu digitalen kollaborativen Workspaces, die einen regen Ideenaustausch zwischen Forschenden, Lehrenden und Studierenden ermöglichten. Verschiedenste Tools für das Projektmanagement wurden zusammen getestet und teils auch wieder verworfen. Durch die Kreativität und Experimentierfreude des gesamten Konzeptteams konnte am 25. November 2020 die zweite „Werkstatt Universitätsschule“ rein digital stattfinden. Mehr als 80 Teilnehmende aus Wissenschaft, Verwaltung, Schulpraxis und Politik diskutierten gemeinsam mit den Konzeptteammitgliedern Ideen zu dem neuen Schulmodell.

Als Ergebnis des fast zweijährigen Prozesses wurde im Januar dieses Jahres ein Rahmenkonzept für die Universitätsschule Potsdam den Ministerien für Bildung, Jugend und Sport sowie Wissenschaft, Forschung und Kultur und der Stadt Potsdam als potenziellem Schulträger offiziell präsentiert.

Nachlese

Stuttgarter Team erreicht mit Unterstützung des M4_Lab den ersten Platz beim Climathon Award – „Größtes Potential, die Welt zu verändern.“

Jedes Jahr sucht der Climathon in mehr als hundert Städten die besten Ideen, um den Klimawandel zu bekämpfen. In diesem Jahr setzte sich in einer der Kategorien eine Gruppe aus Deutschland durch: Das Team der Hochschule für Technik Stuttgart (HFT) und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart (WRS), unterstützt vom M4_Lab der HFT, erreichte mit der digitalen Plattform „Green Invest“ den ersten Platz im Wettbewerb für die „most transformative idea.“ Der Preis: Das Sustainable-Team des US-amerikanischen Unternehmens Facebook wird nun die Entwicklung der Plattform unterstützen.

Das siebenköpfige Team „Green Invest“ war im Rahmen des zweitägigen Wettbewerbs der von WRS und HFT Stuttgart gestellten Frage nachgegangen, wie Bürgerinnen und Bürger auch mit kleinen Geldanlagen zu aktiven Beteiligten an regionalen Klimaschutzprojekten werden können. Das Ergebnis: Die nun ausgezeichnete Plattform „Green Invest“. Auf ihr können Bürgerinnen und Bürger in lokale Klimaschutz-Projekte investieren

Initiiert hatte die Teilnahme am Climathon 2020 die WRS als Partnerin des Transfer-Projektes M4_LAB. „Green Invest“ wurde von Irina Kohlrautz, Transfer-Managerin im M4_LAB der HFT, Robin Schmücker, von der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, Dr. Dirk Pietruschka und Prof. Dr. Tobias Popovic, beide HFT Stuttgart, betreut und gecoacht. „Der Climathon war eine tolle Erfahrung, um die Expertise aus Wissenschaft, Wirtschaft und die der Bürgerinnen und Bürger zusammenzubringen“, so Schmücker und Kohlrautz.

Heute. Morgen. Übermorgen – eine Konferenz der ODPfalz

Mit der Zukunft setzte sich eine Online-Konferenz der ODPfalz am 21. Januar dieses Jahres auseinander – und das in jeglicher Hinsicht. 14 hochkarätige Vortragende aus der Region – darunter der Astronaut Thomas Reiter, die Digitalpionierin Andrea Gadeib, die Verkehrsforscherin Prof. Barbara Lenz und die YouTuberin Sarina Hübner – stellten ihre Ideen zur Zukunft des Alltags, der Arbeit, der Kommunikation, der Mobilität und der Nachhaltigkeit vor.

Doch auch konkrete Lösungsansätze kamen nicht zu kurz: So hörten die mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zum Beispiel auch von einem Kiezkaufhaus, das lokalen Geschäften eine Online-Plattform bietet.

„Wir sind begeistert von der Resonanz auf unsere Transfer-Konferenz,“ sagt Nadine Wermke (TU Kaiserslautern), Koordinatorin der ODPfalz. „Unsere Ziele haben wir voll und ganz erreicht: Ideen aus der Welt in die Pfalz zu holen und Ideen aus der Pfalz in die Welt zu tragen. Insgesamt haben wir eine Online-Konferenz auf die Beine gestellt, die sich anfühlt wie eine echte Konferenz und bei der man inspiriert aus dem Tag herausgeht.“

Transfer in Progress: Veranstaltung zur internen Vernetzung von Drittmittelprojekten

Welche Transferprojekte laufen überhaupt an der Hochschule und wer steckt dahinter? Welche Schnittmengen gibt es innerhalb von Fachbereichen und Forschungsvorhaben? Wie findet man einen passenden externen Partner? Und wie können Formate sinnvoll verstetigt werden? All diese Fragen beschäftigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in Drittmittelprojekten arbeiten – egal, welchen fachlichen Schwerpunkt sie haben. Trotzdem haben viele Teams oft kaum Kenntnis davon, was sonst an ihrer Hochschule passiert.

Deswegen lud das Management des IHS-Vorhabens „Hi-Region – Hochschule in der Region“ im Oktober 2020 zu einem Vernetzungstreffen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Drittmittelprojekten. 18 Teilnehmende aus sieben Projekten trafen sich vor Ort.

„Das Feedback der Teilnehmenden war großartig, schließlich stehen sie in vielen Bereichen vor denselben Herausforderungen. Von kleinen Tipps bis zu großen Synergien – das Treffen war erfolgreich und eine Fortsetzung erwünscht“, sagt Heidrun Hiller (HiRegion – Hochschule in der Region), Initiatorin und Organisatorin der Veranstaltung.

Das nächste Treffen wurde dann aufgrund der Corona-Pandemie digital durchgeführt und schließlich zur Regel. „Bei jedem Treffen entstehen neue nachhaltige Effekte zwischen den Projektmitarbeitenden. Ob es um die Erläuterung hochschulinterner Abläufe, die Unterstützung bei der Suche nach passenden Ansprechpartnerinnen oder Tipps bei gewissen Finanzierungsfragen geht: Der Mehrwert ist unschätzbar – allein durch das gegenseitige Kennenlernen“, sagt Hiller.

Seit Dezember 2020 findet die Vernetzung unter dem Titel „TiP-Transfer in Progress“ mit vereinfachtem Konzept digital statt: Alle 14 Tage stellt je ein Drittmittelprojekt seine Kompetenzen, Ziele, Kooperationspartner und methodischen Ansätze vor. Anschließend ist Raum für Nachfragen und für den Austausch aus der Zuhörerschaft. Hillers Fazit fällt positiv aus: „Online ist es nicht dasselbe wie in Präsenz, aber die Termine werden weiterhin rege wahrgenommen und der Effekt bleibt bestehen. Selbst langgediente Mitarbeitende der Hochschule sind mitunter überrascht, was in den Fachbereichen hinter – nun nicht mehr – verschlossenen Türen geschieht.“

Die Sendung mit der Maus zu Gast im Kompetenzzentrum Algenbiotechnologie der Hochschule Anhalt

In diesem Jahr feiert die Sendung mit der Maus ihr 50-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass wagte Christoph von der Maus in der Jubiläumssendung am siebten März 2021 einen Blick in die Zukunft. Ein zentrales Thema war dabei die Frage: Was essen wir in 50 Jahren, wenn es mehr als 9 Milliarden Menschen auf der Erde gibt?

Da auch Algen auf dem Speiseplan der Zukunft stehen dürften, führte die Zukunftsreise der Maus Christoph auch ins Algenkompetenzzentrum der Hochschule Anhalt in Köthen. Dort hatte Prof. Griehl als Algenexpertin gemeinsam mit ihren Mitarbeitern schon einen ganzen Tisch voll mit Algenköstlichkeiten für das Maus-Team vorbereitet. Christoph konnte nicht nur gesunde Nahrungsmittel aus verschiedenen Mikroalgen probieren, sondern bekam auch einen Einblick, was man aus den mehr als 500.000 vorkommenden Algenarten noch alles machen kann – nämlich Treibstoff für Autos und Flugzeuge, Bioplastik, Medizin oder Farbstoffe für Kleidung und Lebensmittel.

Wie Algen schon heute nach dem aktuellsten Stand der Technik auch in Deutschland kultiviert werden können, konnte sich das Maus-Team anschließend am Beispiel der Tannenbaum-Photobioreaktoren der Firma GICON im Biosolarzentrum am Hochschulstandort Köthen ansehen. Photobioreaktoren haben den großen Vorteil, dass Mikroalgen unter Erfüllung höchster Qualitätsansprüche, unabhängig von Ackerflächen, überall vermehrt werden können und dabei weniger Fläche und Wasser benötigen, als beispielsweise zum Anbau von Getreide wie Weizen notwendig sind. Nach dieser Zukunftsreise war sich auch das Maus-Team sicher: Ohne Mikroalgen als nachwachsenden Rohstoff wird es in der Zukunft nicht gehen.

Gut zu wissen

Fünfter IHS-Workshop am 11. und 12. Mai 2021 im virtuellen Raum

Leider hat sich die Pandemielage noch nicht ausreichend verbessert, um den fünften IHS-Workshop als Präsenzveranstaltung durchführen zu können. Daher hat sich das IHS-Team aufgrund der Rückmeldungen zum letzten virtuellen Workshop entschieden, auch den nächsten Workshop digital umzusetzen - dabei aber mehr Freiräume und Zeit zur fachlich-inhaltlichen Diskussion einzuräumen. Der vergangene Workshop im September 2020 produzierte erste Denkanstöße zur Verstetigung, die nun mit interaktiven Bausteinen und Gesprächsrunden vertieft werden. Auf der einen Seite sollen vielsprechende Ansätze erläutert und vorgestellt werden. Auf der anderen Seite soll der Workshop die Möglichkeit eröffnen, identifizierte Probleme auf dem Weg in die Verstetigung von Strukturen, Instrumenten und Formaten mit Gesprächspartnern zu diskutieren und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Der Workshop startet am 11.05.2021 um 13:00 und endet am Folgetag gegen 13:45 Uhr. Sowohl eine Kurz-Agenda als auch die Anmeldemöglichkeit zum Workshop sind im IHS-Intranet zu finden.