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14.07.2020 IMPACTRheinMain

Ausstellung „My Home Is My Parcel. Kann Onlineshopping nachhaltig sein?“

Shopping findet heute online statt. Doch können wir die Folgen davon im Hinblick auf die ökologische Bilanz oder die Ausbeutung der Paketkuriere verantworten? Studierende der Innenarchitektur an der Hochschule RheinMain haben unter dem Titel „My Home Is My Parcel“ Lösungsvorschläge zu dieser Frage entwickelt, welche im Juni 2020 im Rahmen der Veranstaltungsreihe DIALOG IM MUSEUM im Deutschen Architekturmuseum (DAM) zu sehen gewesen sind.

Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung "My home is my parcel" (Quelle: Uwe Münzing) | Blick in die Ausstellung "My home is my parcel" (Quelle: Uwe Münzing)

Wer die Stufen in das Atrium des DAM hinunterstieg, fühlte sich vielleicht unangenehm ertappt – so vertraut dürfte den meisten der Anblick von Karton und Paketband sein, mit denen die Ausstellung „My Home Is My Parcel“ seine Besucherinnen und Besucher selbst zu umschließen drohte. Denn in Zeiten des Onlineshoppings ist das Paket aus dem privaten Wohnbereich vieler Haushalte nicht mehr wegzudenken. Innerhalb der U-förmigen Anordnung der Ausstellungsfläche fühlte man sich zwar beinahe selbst wie in einem Paket, gleichzeitig öffnete die Ausstellung aber den Blick auf zehn Studierendenprojekte, allesamt entstanden im Masterstudiengang "Innenarchitektur - Conceptual Design" der Hochschule RheinMain, die unseren Umgang mit der Onlineware neu denken und zur Diskussion stellen. Die Ausstellung zeigte dabei nicht nur ein akutes Bewusstsein für die drastischen sozialen Konsequenzen unseres Einkaufsverhaltens, sondern auch für die großen Potenziale der Stadt der Zukunft.

Potenziale des öffentlichen Raums nutzen

Grundlage der Arbeiten mit den Studierenden war dabei die Annahme, dass Onlineshopping ein dauerhaftes Phänomen darstellt und es folglich nicht darum geht, dieses per se abzuschaffen. Die Aufgabe von Innenarchitekten und -architektinnen sahen die verantwortlichen Professoren Kleine und Münzing darin Räume zu gestalten, die bestimmte Verhaltensweisen inspirieren. Die vorhandene Nachfrage nach Onlineshopping sollte also in möglichst nachhaltiger und sozial verträglicher Art und Weise befriedigt werden. IMPACT RheinMain hatte diese studentischen Arbeiten ins Museum geholt und zudem fand am 23. Juni eine begleitende virtuelle Podiumsdiskussion mit Experten der Hochschule aus den Bereichen Logistikmanagement und Soziologie sowie unter Einbindung der Zivilgesellschaft als achte Veranstaltung der DILAOG IM MUSEUM-Reihe statt. Hier wurden neben den Inhalten der Ausstellung auch weitere Aspekte des Onlineshoppings thematisiert – etwa das Problem der Retourensendungen oder die umstrittenen Arbeitsbedingungen der Paketboten.

DIALOG IM MUSEUM ist eines von zwölf Teilvorhaben des Transferprojekts "IMPACT RheinMain" und sucht als innovative Diskurs- und Ausstellungsplattform den Austausch mit der Zivilgesellschaft. Diskutiert werden Themen wie etwa neue Formen der Mobilität und des Wohnens in einer digitalisierten Welt.

Die Ausstellung kann auch im Nachgang noch virtuell besichtigt werden, sowohl aus Sicht der Studierenden, die jeweils ihre eigenen Werke vorstellen, als auch in Form einer virtuellen Vernissage. Ebenfalls kann der Katalog zur Ausstellung online eingesehen werden. Ein Mitschnitt der virtuellen Podiumsdiskussion ist ebenso online zugänglich.

Zur Meldung der Hochschule RheinMain auf der Projektwebseite