Das Bild zeigt das Unendlichkeitssymbol.
Quelle: K. Starodubskij/HS Bielefeld“

Hochschule Bielefeld,  Universität Bielefeld

InCamS@BI

Mit welchen gesellschaftlichen Herausforderungen setzt sich das Vorhaben auseinander?

InCamS@BI stellt sich drei Herausforderungen:

  1. Das Kunststoffe-Problem: Pro Jahr werden allein in der EU 57 Mio. Tonnen Kunststoff produziert. Ausgediente Kunststoffe werden sehr oft nicht oder nur zum Teil wiederverwertet und tragen unter anderem erheblich zur Verschmutzung der Meere bei.
  2. Das Downcycling-Problem: Zwar gibt es Beispiele für funktionierendes Recycling. Mit der Wiederverwertung ist aber oft ein rapides Downcycling verbunden. Kunststoffe werden ein- oder zweimal wiederverwendet, dann aber verbrannt oder deponiert.

3.        Die offene Frage des Wissens-Transfers: Wie kann Forschungswissen der Hochschulen zur Einführung einer Kreislaufwirtschaft beitragen und allgemein effizienter werden?

Welche zentralen Ziele verfolgt das Vorhaben?

InCamS@BI bringt konkrete Einzelprojekte auf den Weg. Sie sollen dazu beitragen, dass Kunststoffe und die Handhabung von Kunststoffen so verbessert werden, dass sie in eine tatsächliche Kreislaufwirtschaft („Circular Economy“) integriert werden können. Downcycling, Vernichtung und Deponie sollen künftig vermieden werden. Vorher jedoch entwickeln und erproben die Ingenieurinnen, Physiker, Chemikerinnen, Wirtschafts-, Rechts- und Kommunikationswissenschaftler von InCamS@BI Methoden, die zur Entwicklung dieser verbesserten Kunststoffe und Handhabungen führen können. Dabei sollen Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger mitmachen. Das Besondere des Projekts besteht zudem darin, dass eine Schablone für den Wissenschaftstransfer entstehen soll. Diese kann dann von Hochschulakteuren aus anderen Fachrichtungen genutzt werden. An der Hochschule Bielefeld wird auf diesem Weg eine zentrale Einrichtung für Wissens- und Technologietransfer entstehen.

Welche Maßnahmen zur Umsetzung dieser Ziele sind geplant?

Die wichtigsten Arbeiten von InCamS@BI finden im „Creative Lab“ und im „Innovation Lab“ statt:

Im „Creative Lab“ von InCamS@BI arbeiten Akteure der Hochschule Bielefeld und der Universität Bielefeld mit Unternehmen und anderen Institutionen zusammen. Hier werden Ideen im Themenfeld „Kunststoffe für die Circular Economy“ entwickelt und erste Erprobungen durchgeführt. Dabei kommen innovativen Transferformate wie beispielsweise Hackathons und Open-Science-Events zum Einsatz, um neue Zielgruppen zu erreichen und bestehende Kontakte zu intensivieren. Die Akteure des „Creative Labs“ konkretisieren vielversprechende Ideen in sogenannten Projektskizzen. Danach werden Wettbewerbe („Pitches“) durchgeführt, um festzulegen, mit welchen Ideen weitergearbeitet werden soll.

Im „Innovation Lab“ werden die ausgewählten Ideen dann zu Lösungen weiterentwickelt. Im Zuge dessen erarbeitet das „Innovation Lab“ auch sogenannte Toolboxen. Sie sollen Unternehmen dabei helfen, im eigenen Haus zirkuläre Produktlebenszyklen einzuführen.

Die „Hall of Innovation“ bildet das Dach von „Creative Lab“ und „Innovation Lab“. Hier tauschen sich die verschiedenen Gruppen untereinander aus. Im Projekt nennen die Akteure das eine Innovationsplattform, die ihre Erkenntnisse einbringt in die zu gründende zentrale Transfereinrichtung der Hochschule Bielefeld.

Wie agiert das Vorhaben in der Region?

Mit InCamS@BI positioniert sich die Hochschule Bielefeld in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL) als innovative Transferakteurin im Feld der „Circular Economy“. Die Akteure der Hochschule Bielefeld arbeiten zusammen mit den Fakultäten für Physik und Chemie der Universität Bielefeld, mit dem Technologienetzwerk it’s OWL, mit der BRIC GmbH („Bielefeld Research and Innovation Campus“) sowie bilateral mit zahlreichen Unternehmen der Region, von denen viele in praxisintegrierten Studiengängen bereits mit der HSBI eng kooperieren. Weitere Anknüpfungspunkte ergeben sich aus bereits bestehenden HSBI-Aktivitäten wie CiMT, CirQuality OWL und Center for Entrepeneurship (CFE). Die Ende 2023 voraussichtlich fertiggestellte Bielefelder „WissensWerkStadt“ bietet sich an für den Dialog mit der Bürgergesellschaft.