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19.04.2021 Aus der Praxis, IHJO

Welche Karriere passt zur mir? – Orientierung mit der PraxisPromotion

Wie soll meine Karriere aussehen? Das ist eine Frage, die sich viele Promovierende stellen. Das Vorhaben IHJO! hilft.

Marcella Fassio (rechts) ist die erste Teilnehmerin  des Projekts PraxisPromotion. Betreut wird es von Dr. Jasmin Overberg (links) (Quelle: IHJO / Hendrik Reinert)
Marcella Fassio (rechts) ist die erste Teilnehmerin des Projekts PraxisPromotion. Betreut wird es von Dr. Jasmin Overberg (links) (Quelle: IHJO / Hendrik Reinert) | Marcella Fassio (rechts) ist die erste Teilnehmerin des Projekts PraxisPromotion. Betreut wird es von Dr. Jasmin Overberg (links) (Quelle: IHJO / Hendrik Reinert)

Die Herausforderung

Welcher Karrierezweig ist der richtige, und wie gelingt die berufliche Entwicklung nach der Promotion? Während Studierende Praktika absolvieren, haben Promovierende selten Kontakt zum außerakademischen Arbeitsmarkt. Deswegen unterstützt die IHJO!.

Die Lösung

Die IHJO reagierte mit dem Programm PraxisPromotion. Das Programm ist ein Angebot an Promovierende, eine zeitlich begrenzte Praxisphase in die Promotionszeit zu integrieren.Die Idee: Durch die Mitarbeit in einem Unternehmen, einer Behörde oder Kultureinrichtung können sich Promovierende mit Berufsfeldern, Organisationsentwicklung und Führungsaufgaben vertraut machen und Kontakte in der außerakademischen Arbeitswelt knüpfen.

Die Umsetzung

Eine Promotion bereitet sehr geradlinig eine wissenschaftliche Karriere vor. Die meisten Promovierenden haben während der Promotion keinen Kontakt zum außerakademischen Arbeitsmarkt. Viele von ihnen müssen aber nicht nur später dort unterkommen, da der Wissenschaftsbetrieb längst nicht alle beschäftigen kann, sondern sie haben dort auch sehr gute Chancen. Die vielseitigen Kompetenzen Promovierender ermöglichen ganz unterschiedliche Berufswege, die ihnen mitunter nicht bewusst oder nicht direkt zugänglich sind. Um auf die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten aufmerksam zu machen, die Karrierechancen von Promovierenden zu steigern und sie mit regionalen Arbeitgebern zusammenzubringen, haben die Mitarbeiterinnen des Teilprojekts KarriereWege der IHJO bereits zahlreiche Formate konzipiert und umgesetzt. Zu den Angeboten gehören unter anderem Coachings zur beruflichen Orientierung, Workshops für die Vernetzung mit Fach- und Führungskräften aus Unternehmen sowie ein einjähriges Mentoringprogramm für den engen Erfahrungsaustausch mit einer Person aus der Praxis. An diese Formate knüpft die PraxisPromotion an. Die Mitarbeiterinnen konnten also bereits auf Unternehmenskontakte zurückgreifen, das Konzept einer Praxisphase während der Promotion war aber neu.

Die erste Teilnehmerin hat im Jahr 2020 die PraxisPromotion im Rahmen der IHJO absolviert. Sie arbeitete in einer Abteilung eines Unternehmens mit und lernte dort alle Aufgabenbereiche kennen. Zusätzlich erhielt sie Einblicke in die Aufgaben und Prozesse anderer Abteilungen. Der Zeitrahmen der Praxisphase wurde so gewählt, dass parallel die Weiterarbeit an der Promotion möglich war

Das Fazit

Die Praxisphase erwies sich für die Teilnehmerin als hilfreiches Instrument, um eine Branche, in der sie sich berufliche Perspektiven nach ihrer Promotion vorstellen konnte, genauer kennenzulernen. Um das Format weiterzuentwickeln, plant die IHJO, es künftig stärker zu begleiten und mit den anderen bestehenden Angeboten zu verbinden – etwa einem Coaching, in dem sich Erfahrungen reflektieren und wichtige nächste Schritte identifizieren lassen: Inwiefern haben sich die Karriereplanungen verändert oder gefestigt? Was kann getan werden, um die neuen Kontakte zu pflegen? Am Beispiel der PraxisPromotion zeigt sich, wie sich verschiedene Angebote des Teilprojekts ergänzen und auf die Bedürfnisse einzelner Teilnehmer_innen anpassen lassen.

Als entscheidende Faktoren für die Etablierung der PraxisPromotion sehen die Verantwortlichen einerseits die Offenheit insbesondere aufseiten von Unternehmen für das Programm, andererseits die Unterstützung durch die Doktormütter und -väter, ohne die sich eine Praxisphase nicht organisieren lässt.