21.01.2025 Fusion
Elektroautos recyclen
Das neue Graduiertenkolleg "Circular E-Cars" beschäftigt sich mit dem Recycling von E-Autos. Damit möchten die Forschenden aus Siegen, Aachen, Münster und Wuppertal die nachhaltige Transformation der Region Rheinisches Revier vorantreiben. Am 30.9.24 nahmen sie ihre Zusammenarbeit auf.
In Elektroautos werden im Vergleich zu herkömmlichen Automobilen deutlich mehr wertvolle Nichteisenmetalle sowie neuartige Verbund- und Kunststoffe verarbeitet. Das Recycling von Altfahrzeugen hat daher ein enormes Potenzial, das bislang aber nur unzureichend genutzt wird. Aktuelle, manuelle Demontageprozesse sind zeit- und kostenintensiv. Das Graduiertenkolleg (GRK) "Circular E-Cars" setzt genau hier an: Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der RWTH Aachen, der Universität Siegen, der FH Münster, des Wuppertal Instituts und der Nachhaltigkeitsinitiative "HumboldtN" sowie Industrieunternehmen arbeiten zusammen. Gemeinsam möchten sie das Rheinische Revier zu einem europaweit führenden Standort für Forschung, Entwicklung und Innovation von metallfokussierten Kreisläufen von Elektroautos entwickeln und tragen so zur nachhaltigen Transformation der Region bei. Das Projekt FUSION von der Universität Siegen bringt sich in den Bereichen Ressourcenschonung und (Trans-)Regionale Transformation ein.
Im Bereich der Rezyklierfähigkeit werden in "Circular E-Cars" neuartige Verfahren zur Demontage von Elektroautos und zur stofflichen Verwertung der Komponenten entwickelt. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen von fünf Lehrstühlen der Uni Siegen beschäftigen sich in diesem Zusammenhang speziell mit der Wiederverwertung von in E-Autos enthaltenen Aluminiumfraktionen. Sie möchten Wege finden, diese konsequent ohne Zusatz von Primäraluminium im geschlossenen Sekundärmaterialkreislauf zu führen.
Neben der technischen Seite werden im GRK zudem gezielt Geschäftsmodelle, Industriestandorte und Arbeitsmarktkompetenzen untersucht, wobei ein Fokus auf kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) liegt. "Circular E-Cars" bindet mehrere Transformationsplattformen ein, um regionale Unternehmen einzubeziehen und damit den erfolgreichen Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in tragfähige Geschäftsmodelle zu gewährleisten – darunter die deutschlandweit Transformationsplattform REVIERa, die den Strukturwandel im Rheinischen Revier durch ein Netzwerk von über 50 Akteurinnen und Akteuren vor Ort unterstützt. Der Wissenstransfer soll außerdem durch die im Graduiertenkolleg ausgebildeten Promovenden begleitet und sichergestellt werden.
Textquelle: Projektteam des IHS-Projekts FUSION.